In den beiden Vorquartalen war die britische Wirtschaft zweimal in Folge leicht geschrumpft und damit in eine technische Rezession gerutscht.

Die Wirtschaftsleistung liegt nunmehr um 1,7 Prozent höher als Ende 2019, dem letzten Quartal vor Ausbruch der Corona-Pandemie. “Es waren ein paar schwierige Jahre, aber die heutigen Wachstumszahlen sind ein Beleg dafür, dass die Wirtschaft erstmals seit der Pandemie wieder vollständig genesen ist”, sagte Finanzminister Jeremy Hunt.

Die Bank of England hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum für heuer gerade erst angehoben. Demnach wird das Bruttoinlandsprodukt 2024 mit 0,5 Prozent doppelt so stark steigen wie noch im Februar angenommen. Frische Impulse für die Konjunktur könnte die Notenbank selbst liefern: Sie steuert angesichts der nachlassenden Inflation auf ihre erste Zinssenkung seit mehr als vier Jahren zu.

Die Bank of England beließ zwar am Donnerstag ihren Leitzins erwartungsgemäß mit 5,25 Prozent auf dem höchsten Stand seit 2008. Notenbankchef Andrew Bailey zeigte sich aber zugleich “optimistisch, dass sich die Dinge in die richtige Richtung bewegen”. Er hält eine erste Zinssenkung schon im Juni für möglich. Das sei “weder ausgeschlossen noch eine vollendete Tatsache”, sagte Bailey. Bisher hatten die Märkte erst auf eine Zinswende im August gesetzt.

Die britische Inflationsrate ist im März auf 3,2 Prozent gefallen – den tiefsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Die Währungshüter streben einen Wert von 2 Prozent an. “Wir erwarten, dass er in den kommenden Monaten nahe an der Zielmarke liegen wird”, sagte Bailey. “Das ist ermutigend.”