USB-C Stecker sind inzwischen in allen Geräten eingebaut – in fast allen, denn der Techmulti „Apple” stellte noch eine Ausnahme dar. Als „proprietärer“ Anbieter sicherte sich das Silicon Valley-Unternehmen lange die Stellung, als einziges Kopfhörer, Ladekabel und ähnliches externes Anschlusszubehör für “Apple”-Geräte anzubieten. Das bedeutet, wenn man zum Beispiel ein “Apple”-Ladekabel verloren hat, konnte man ausschließlich bei Apple einen Ersatz erwerben – zu entsprechenden Preisen. Diesen Donnerstag will nun EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton einen Gesetztesvorschlag einbringen, der einheitliche Ladestecker für Smartphones und andere kleine Elektrogeräte vorgibt. Dabei handelt es sich um eine Art “Anti-Apple-Gesetz”, wie die “Welt” schreibt, das sich gegen den technologischen Alleingang des Konzerns richtet.

Der schleppende Prozess der Universalisierung von Steckern

Die Europäische Kommission setzte eine lange Zeit auf “Freiwilligkeit”, was die Universal-Stecker anging. Und die meisten Smartphone-Hersteller zogen auch mit: Sie bauten einen USB-S-Anschluss an. Nur iPhone verwendete ihren selbstentwickelten Lightning-Anschluss, der nicht einmal leistungsfähiger ist, als der industrielle Standard.

Mit der neuen Regulierung will die Europäische Kommission ein Vorhaben umsetzen, das bereits seit zehn Jahren im Raum steht. Als Teil der Novellierung der Richtlinie für Funkanlagen wurde sie bereits vor zwei Jahren durch die Kommission eingefordert, eine Zustimmung blieb noch ausstehend. Der Gesetzgebungsprozess selbst würde noch eineinhalb Jahre dauern. Bis die Richtlinie den Status als nationales Gesetzt erlangt, haben die Mitgliedstaaten noch zwei Jahre Zeit, die Produktpalette zu adaptieren. Bis dahin könnte allerdings kabelloses Laden etabliert sein.