Ilaria Salis, die von der Linkspartei “Alleanza Verdi e Sinistra” (AVS – Bündnis der Linken und der Grünen) als EU-Kandidatin ins Rennen geschickt worden war, eroberte einen der 76 italienischen Sitze im EU-Parlament, und zwar mit einer hohen Zahl von Vorzugsstimmen.

Die aus Monza stammende Linksradikale, die seit dem vergangenen Jänner wegen schwerer Körperverletzung in Budapest vor Gericht steht, wurde im Wahlkreis des Nord-Westen Italiens, in dem sie von ihrer Partei nominiert wurde, mit über 100 000 Vorzugsstimmen gewählt.

“Ich habe mit Ilaria Salis telefoniert, sie ist über das Wahlergebnis sehr glücklich und gerührt. Jetzt muss sie aus dem Hausarrest entlassen werden”, erklärte AVS-Chef Angelo Bonelli, der sich für Salis’ Kandidatur engagiert hatte. Die Partei verdoppelte ihre Stimmen gegenüber den Parlamentswahlen 2022 auf 6,6 Prozent.

Wird die Links-Extremistin jetzt aus dem Hausarrest entlassen?

Salis wird zur Last gelegt, mit anderen Beteiligten aus der linken Szene, darunter die berüchtigte und inzwischen zu über fünf Jahren Haft abgeurteilte deutsche Antifa-Extremistin Lina E. (28), im Februar vergangenen Jahres in Budapest eine Gruppe gewaltsam angegriffen zu haben, die der Waffen-SS und ungarischer Soldaten gedenken wollte. Dabei wurden neun Menschen verletzt, sechs davon schwer. Der Volksschullehrerin aus der Lombardei drohen bis zu elf Jahre Haft. Mitte Mai wurde sie aus dem Gefängnis entlassen und in Budapest unter Hausarrest gestellt.

Der Vater von Ilaria Salis, der sich hartnäckig für die Freilassung seiner Tochter einsetzt, drängt, dass die Frau sofort aus dem Hausarrest entlassen wird. “Viele italienische Bürger haben Ilaria ihre Vorzugsstimmen gegeben. Jetzt werden wir sehen, wie die Institutionen arbeiten werden, um den Willen der italienischen Bürger ordnungsgemäß durchzusetzen. Ilaria muss freikommen”, sagte Roberto Salis.