Alles andere als besinnliche Feiertage hatten die Eltern des kleinen Raphael (10). Er verbrachte Weihnachten bei seinem belgischen Vater. Daraufhin sollte er zurückgebracht werden. Die Mutter wartet am Kölner Hauptbahnhof. Doch der Junge taucht nicht auf. Melanie B. und ihr Mann haben einen bösen Verdacht. Sie bekommen von der Freundin des Ex einen beunruhigenden Anruf: “Geh sofort zur Polizei und erstatte Anzeige. Koen (Anmerkung: der Vater) ist mit Raphael abgehauen.” Das soll die Lebensgefährtin von Raphaels Vater Melanie B. laut “ntv” am Telefon mitgeteilt haben.

Abschiedsbrief gefunden

Die Mutter versuchte daraufhin sofort, den Vater des Jungen zu erreichen. Doch der Vater war weder per E-Mail noch telefonisch erreichbar, quasi wie vom Erdboden verschluckt. Sogar sein Facebook-Account wurde gelöscht. Bei Melanie B. schrillten alle Alarmglocken – sie erstattete schließlich Anzeige bei der Polizei. Besonders brisant: Kurz vor Weihnachten hatte Koen die Herausgabe des Reisepasses von Raphael gerichtlich erstritten. Die Lebensgefährtin von Raphaels Vater machte darüber hinaus einen beunruhigenden Fund: Sie fand einen Abschiedsbrief. Darin stand, dass ihm alles zu viel wird und er mit dem gemeinsamen Sohn verschwindet.

Polizei sind die Hände gebunden

Gerichtlich ist dem Vater der Kontakt mit dem Jungen gestattet. Daher kann die Polizei trotz Abschiedsbrief nichts unternehmen. Die ausbleibende Rückkehr meldet Melanie dennoch bei der Polizei. Auch die belgischen Eltern von Raphael erstatteten Anzeige – daher ermittelt auch die belgische Polizei. Diese fand heraus, dass sich der Ex von Melanie mit Raphael ins außereuropäische Ausland abgesetzt hat. Nun hofft Melanie, dass ihr Sohn schnell gefunden wird und sie ihn bald wieder in den Arm nehmen kann.