Als Vorsitzender des Österreichischen Städtebunds, der alle 258 Städte in Österreich umfasst, die über 10.000 Einwohner haben, erklärte Ludwig bei einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag, dass allgemeine Stimmung in den Städten gesunken sei. Grund dafür seien die Preisexplosionen im vergangenen Jahr gewesen, nicht zuletzt die Mietpreiserhöhungen und die in astronomische Höhen schnellenden Energiepreise.

Angesichts der finanziell schwierigen Situation für viele sei auch das Vertrauen der Stadtbevölkerung in die Politik gesunken. Ludwig merkte hierbei aber an, dass im Kreis der Politiker die Bürgermeister immer noch am populärsten seien. Die Städte hätten nicht nur die Erhöhung der Energiepreise mit finanziellen Unterstützungen einigermaßen abfedern können, sondern auch den Anstieg der Mietpreise. Der Wiener Bürgermeister betonte in diesem Zusammenhang, dass er eine bundesweite Mietpreisbremse begrüßt hätte, allerdings habe die Bundesregierung anders entschieden.

Janine Heinz vom Sozialforschungsinstitut SORA

Freizeit- und Kulturangebote sowie finanzielle Sicherheit inmitten der Krise besonders wichtig

Janine Heinz vom Sozialforschungsinstitut SORA, das die Befragungen zum aktuellen Städtebarometer durchführte, erklärte, dass die Städte besonders prädestiniert seien, die “Auswirkungen der multiplen Krise” abzufedern. Sie wies auf die Freizeit- und Kulturangebote hin, die für neun von zehn Stadtbewohnern besonders wichtig seien. Vor allem mit Blick auf die “Sozialintegration” der Städter, Stichwort Kulturteilhabe, sei dies wichtig. Neben diversen Kulturangeboten falle für Stadtmenschen aber natürlich auch die finanzielle Sicherheit besonders ins Gewicht, so Heinz.

Zum Abschluss der Pressekonferenz machte noch der Generalsekretär des Österreichischen Städtebunds, Thomas Weninger, darauf aufmerksam, dass der 72. “Städtetag” ab morgen in der Kulturhauptstadt 2024, Bad Ischl (Oberösterreich), stattfinden werde. Bis Freitag wird es dabei Arbeitskreise zu unterschiedlichen städtespezifischen Themen und Podiumsdiskussionen geben.

Der Generalsekretär des Österreichischen Städtebunds, Thomas Weniger

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