Schrumpft das Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale in Folge, sprechen Volkswirte von einer sogenannten technischen Rezession. “Eine Rezession im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung kann aber weiterhin nicht festgestellt werden und ist derzeit auch nicht zu erwarten”, schreiben die Experten.

Sie gehen davon aus, dass die Konsumlust der Verbraucher angesichts eines “stabilen Arbeitsmarktes, kräftig steigender Löhne und einer abnehmenden Inflationsrate” perspektivisch wieder anzieht. Zu Beginn des laufenden Jahres hätten sich die Konsumenten wohl aber weiter mit Ausgaben zurückgehalten. Der Privatkonsum war als wichtige Konjunkturstütze bereits zum Jahresende 2023 ausgefallen. Die Wirtschaftsleistung insgesamt schrumpfte nach vorläufigen Daten des deutschen Statistischen Bundesamts im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent.

Wirtschaftsleistung könnte im ersten Quartal 2024 erneut schrumpfen

Auch die Nachfrageschwäche aus dem Ausland nach “Made in Germany” dürfte nach Einschätzung der Bundesbank zunächst anhalten. Gestiegene Finanzierungskosten dürften zudem die Investitionen weiterhin dämpfen. “Außerdem ist nicht auszuschließen, dass die diversen Streiks, unter anderem im Bereich Schienen- und Luftverkehr, die Produktion beeinträchtigen”, schrieben die Experten.

In ihrer Mitte Dezember veröffentlichten Prognose hatte die Bundesbank für Deutschland nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr für 2024 ein Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozent vorhergesagt. Mittelfristig rechnet die Bundesbank demnach wieder mit einem etwas stärkeren Wachstum von 1,2 Prozent im Jahr 2025 und 1,3 Prozent im Jahr 2026.