Das Bundesheer wird in den kommenden fünf Jahren sein 35mm-Luftabwehrsystem modernisieren. Am Dienstag unterzeichnete Ministerin Klaudia Tanner (ÖVP) einen entsprechenden Vertrag mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Geschütze für die Modifizierung in die Schweiz verlegt werden. Die ersten voll funktionierenden erwartet Tanner dann im Jahr 2025 zurück.

Parallel dazu wird man mit der Ausbildung der Soldaten für das Gerät beginnen, so Tanner. Nach der Modernisierung wird man über ein System verfügen, “das alle künftigen Eventualitäten umfasst”. Eine “offene Systemarchitektur” ermöglicht zudem die volle “Interoperabilität”, was auch im Hinblick auf Österreichs Bestreben, sich am europäischen Luftverteidigungssystem Sky Shield zu beteiligen, nicht unwichtig ist. Investiert wird im Zuge des Projekts in die Fliegerhorste Zeltweg, Aigen im Ennstal und Langenlebarn.

Klaudia Tanner auf der Pressekonferenz zur Modernisierung des 35mm LuftabwehrsystemsHBF/Carina Karlovits

Die Fliegerabwehr sei ein “zentraler Baustein” der “Mission Vorwärts”, also des Aufbauplans des Bundesheeres, im Zuge dessen bis 2027 18,1 Milliarden Euro investiert werden sollen. Mit der heutigen Vertragsunterzeichnung schlage man einen “wesentlichen Grundpfeiler” ein. Das 35 mm-System sei zuverlässig, aber auch in die Jahre gekommen. Nun werde es “umfassend überholt”, betonte die Verteidigungsministerin. Die Kosten sollen sich insgesamt auf 690 Millionen Euro belaufen.

Freude über Vertragsunterzeichnung

Auch der Rüstungsdirektor des Bundesheeres, Generalmajor Harald Vodosek, freute sich über die Vertragsunterzeichnung, die man binnen zwölf Monaten über die Bühne gebracht habe. Damit leite man für die Luftabwehr das 21. Jahrhundert ein. Das System werde nach der Modifizierung die größtmögliche Vernetzung bei gleichzeitiger Autarkie bieten.

Oliver Dürr, CEO der Rheinmetall Air Defence AG, hob hervor, dass Österreich “frühzeitig” die Bedrohung durch Drohnen erkannt und eine “Vorreiterrolle” übernommen habe. Das Projekt, das man in “Rekordzeit” aufgesetzt habe, sei “absolut zukunftstauglich”, so Dürr, der es als “Leuchtturmprojekt” bezeichnete.