Red Bull Salzburg könnte am heutigen Sonntag ausgerechnet beim bisher letzten Titelträger, der nicht Salzburg heißt, den neunten Titel in Folge einfahren. 2013 kürte sich Austria Wien zum Meister in der Bundesliga. Die Veilchen wollen den Gästen allerdings keine Geschenke ins Osternest legen. Wenn Rapid bei Sturm Graz gewinnt und die Salzburger die eigenen Hausaufgaben erledigen, wird Red Bull Salzburg einmal mehr Meister. In der 27. von 32. Runden könnte man damit frühzeitig die Sektkorken knallen lassen.

In der Club-Aussendung stellt Salzburg-Trainer Matthias Jaissle jedoch klar: “Dass wir unter Umständen schon an diesem Wochenende Meister werden können, spielt in der Vorbereitung absolut keine Rolle. Dazu müsste ja schon auch ein bisschen was zusammenkommen. Wir müssen uns auf unser Spiel und unsere Leistung konzentrieren.” Dass die Austria am Ostersonntag dem haushohen Favoriten alles abverlangen wird, ist Jaissle bewusst: “Die Austria ist ein sehr unangenehmer Gegner und nicht leicht zu spielen. Da müssen wir schon voll bei der Sache sein, um unsere Serie fortzusetzen.”

Hinzu kommt bei Red Bull Salzburg die Tatsache, dass man unter anderem auf auf Kreativspieler Brenden Aaronson (Knie) verzichten muss. Auch Guindo (Rücken), Sekou Koita (Knie) und Bryan Okoh (Knie) fallen aus. Albert Vallci fehlt aufgrund von Fersenproblemen.

Viele Fragezeichen abseits des grünen Rasens bei der Austria

Trotz der jüngsten 1:2 Niederlage bei Sturm Graz tritt Austria Wien seit Monaten stabil auf und befindet sich mittendrin im Kampf um die europäischen Plätze. Allerdings sorgten die Violetten abseits des grünen Rasens für negative Schlagzeilen. Seitens der Bundesliga wurde der Austria die Lizenz für die kommende Saison in erster Instanz verweigert. Die Mannschaft habe auf die Lizenzsache “gar nicht reagiert”, betonte Schmid. Er wertet dies als gutes Zeichen. Mut geben den Violetten die beiden bisherigen Saisonduelle, die jeweils nur knapp mit 1:0 durch Tore von Karim Adeyemi an Salzburg gingen. “Die Jungs brennen auf das Spiel, sie haben die knappen Niederlagen nicht vergessen.”

Rennen um Platz zwei in Graz

In Graz steht um 14.30 Uhr ebenfalls der Schlager zwischen Sturm Graz und Rapid Wien auf dem Programm. Dabei steht das Rennen um Platz zwei im Mittelpunkt. Sechs Runden vor Schluss liegt Sturm fünf Zähler vor Rapid an der zweiten Stelle, einen weiteren Punkt dahinter folgt die Austria. Der Vizemeister startet im Sommer in der Champions-League-Qualifikation, der Dritte hat einen Platz in einer Europacup-Gruppenphase sicher, sofern Salzburg das Cupfinale gegen Ried gewinnt. Auf den Vierten hingegen wartet eine beschwerliche Conference-League-Qualifikation.

Darüber hinaus kommt es am Ostersonntag zum Kärntner Derby zwischen WAC und Austria Klagenfurt. Die Wolfsberger erwischten mit vier Niederlagen einen kapitalen Fehlstart in der Meistergruppe. Die Klagenfurter hingegen mussten zuletzt eine bittere 0:6-Pleite gegen Red Bull Salzburg verarbeiten. Bis zur Roten Karte nach einer halben Stunde für Turgay Gemicibasi, der zwei Spiele gesperrt wurde, hatte der Aufsteiger gut mitgehalten. Die Reaktion der Austria-Anhänger, die nach Schlusspfiff trotzdem hinter ihrem Team standen, zeigte jedenfalls Wirkung. “Das hat uns gepusht”, sagte Flügelspieler Florian Jaritz: “Was sie uns damit gegeben haben, wollen wir am Platz zurückzahlen und voll motiviert auftreten. Das sind wir den Fans schuldig.”