Der Titelkampf in der Bundesliga steuert auf die Zielgerade zu. Es ist dabei so spannend wie schon lange nicht mehr. Am kommenden Sonntag (17.00 Uhr) gastiert Sturm Graz bei Meister Red Bull Salzburg. Die Steirer müssen gewinnen, will man die Chance auf die Meisterschaft noch am Leben erhalten. Die Mannschaft von Christian Ilzer liegt derzeit drei Punkte hinter den Salzburgern.  Die Bullen wollen den zehnten Meistertitel in Folge einfahren.

Bei einem Heimsieg wäre ihnen die Meisterschale wohl nicht mehr zu nehmen. “Wir haben es in der eigenen Hand, können den Sack zumachen”, sagte Trainer Matthias Jaissle. “Es ist unser Ziel, im nächsten Spiel den Titel zu fixieren”, stellte auch Salzburg-Stürmer Junior Adamu klar.

Der ÖFB-Teamkicker ärgerte sich beim hart erkämpften, aber verdienten 1:0-Erfolg beim LASK am Sonntag über die Ineffizienz vor dem Tor, zeigte sich dennoch selbstbewusst. “Was gegen Salzburg sprechen könnte? Da fällt mir nichts ein”, gab er an. Immerhin ist Cupsieger Sturm das einzige Team, das Salzburg auf nationaler Ebene bezwingen konnte – einmal in der Liga sowie im Halbfinale des Cupbewerbs – letzteres sogar in Salzburg. “Das wird eine große Herausforderung werden”, meinte Jaissle denn auch.

Red Bull Salzburg mit breiter Brust

Der deutsche Trainer steht vor seinem zweiten Meistertitel mit den Mozartstädtern.  “Die Spieler freuen sich auf Partien, wo Druck da ist, das wird nächste Woche auch so sein”, betonte Jaissle, der beim LASK elf Akteure vorgeben musste. “Mit den vielen Ausfällen umzugehen, macht mich bestimmt ein paar Jahre älter. Man wünscht sich, dass es bis zum Kracher in Graz für den einen oder anderen eine Wunderheilung geben wird.” Zumindest die gesperrten Nicolas Capaldo und Strahinja Pavlovic werden wieder zur Verfügung stehen.

Salzburg feierte zuletzt beim LASK einen knappen 1:0 Auswärtssieg. Benjamin Sesko sorgte am Ende für den Erfolg.  “Zum Glück hat heute ein Treffer gereicht”, atmete Nicolas Seiwald auf. Der Kapitän (19) wird ab Sommer für RB Leipzig in der Bundesliga auflaufen. Doch der kommenden Herausforderung blickte er mit breiter Brust entgegen: “”Das sind wir nicht gewohnt”, gab er angesichts der wesentlich klareren Meisterentscheidungen in den vergangenen Jahren zu. “Aber ich glaube, dass uns die Aufgabe taugt. Es gibt nichts Schöneres als zu zeigen, dass wir die beste Mannschaft sind.”

Salzburg-Trainer Matthias Jaissle will den zweiten Meistertitel in Folge holenAPA/KRUGFOTO

Herausforderer Sturm fuhr indes einen deutlichen 4:1-Pflichtsieg gegen einen unangenehmen Gegner ein. Näher an Salzburg heran brachte es die Truppe von Christian Ilzer allerdings nicht. Sie liegen weiterhin drei Punkte hinter dem Rivalen, müssen aber vier gutmachen, da bei Salzburgs Punktehalbierung nach dem Grunddurchgang abgerundet wurde, nicht aber bei Sturm.”Wir wollen und müssen am Sonntag in Salzburg gewinnen, aber zumindest für den zweiten Platz sieht es gut aus. Es gilt eine Topleistung auf den Platz zu bringen. Wir fahren mit vollem Selbstvertrauen hin, einen Titel haben wir schon”, so Ilzer, der zudem ankündigte: “Wir werden risikobereit auftreten.”

Jusuf Gazibegovic kann zudem einiges aus der Klagenfurt-Partie für die anstehenden Aufgaben mitnehmen: “Wir haben heute gezeigt, dass wir für Salzburg bereit sind”, erklärte Sturms Rechtsverteidiger, der eine mögliche Meisterparty der Bullen in der nächsten Runde verhindern will. “Ich hoffe, wir werden ihnen das nicht schon am Sonntag ermöglichen.”

Ob Ilzer dann der in Hochform befindliche David Schnegg, der verletzt ausgetauscht werden musste, zur Verfügung steht, ist noch unklar. “Das Schultereckgelenk ist betroffen, er hat sich schon im Spiel gegen Austria Wien dort verletzt. Ich hoffe aber, dass es nicht allzu schlimm ist und er schnell wieder einsatzbereit ist.” Der Linksverteidiger hat in den letzten beiden Partien jeweils als Torschütze geglänzt.