Italiens schillernder Regierungschef galt als manischer Sammler. Nicht nur was Frauen anbelangte, der im Juni verstorbene Medien-Tycoon sammelte auch Kunst. In den vergangenen 20 Jahren erwarb er 25.000 Gemälde und Büsten, gab hierfür 20 Millionen Euro aus. Ein großer Teil der Sammlung spiegelt die wahre Leidenschaft Berlusconis wider. Nackte Frauen, soweit das Auge reicht. Einige der Werke zierten auch die Villa des Regierungschefs, die allerdings nicht durch den Besuch ausländischer Staatsgäste bekannt wurde, sondern durch Sex-Events mit bezahlten Escort-Girls, die als Bunga-Bunga-Partys in den internationalen Sprachgebrauch eingingen.

Silvio Berlusconis Erben sollen dagegen einen anderen Geschmack haben. Die Kunstwerke sind inzwischen in einer Lagerhalle untergestellt, die im Jahr 800.000 Euro an Mietkosten verschlingt. Auch deshalb soll das Zeug möglichst schnell verschwinden.

Jetzt knabbern Motten an den Bildern nackter Frauen

Was nicht ganz einfach werden dürfte, die Kunst soll nicht allzu anspruchsvoll sein. “Nur sechs oder sieben Werke von 25.000 sind wirklich interessant” sagte Italiens Kulturstaatssekretär Vittorio Sgarbi. Berlusconi liebte offenbar Masse statt Klasse.

Was mit den Bildern konkret geschehen soll, ist fraglich. Motten hätten bereits mehrere Bilderrahmen schwer beschädigt, berichteten heimische Medien. Eine Desinfizierung sei zu teuer, daher wollen sich seine Nachkommen von den Bildern trennen. Die weniger wertvollen Objekte könnten sogar verbrannt werden. „Ich weiß, dass auf künstlerischem Niveau die Zerstörung dieser Gemälde kein Delikt wäre“, kommentierte Sgarbi.

Frauenschwarm Berlusconi.