
Burgenland: Gewessler stoppt A3-Verlängerung
Die Verlängerung der Südostautobahn (A3) im Burgenland bis zur Grenze bei Klingenbach (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) wird nicht durchgeführt. Das Projekt wird aufgrund der Auswirkungen auf Boden und Klima nicht umgesetzt. Zu diesem Schluss sei man im Zuge der Evaluierung des Asfinag-Bauprogramms gekommen, teilte Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) mit.

Die Evaluierung des gesamten Asfinag-Bauprogramms laufe noch bis Herbst, bei den beiden Projekten im Burgenland und in Oberösterreich liege aber bereits jetzt ein Ergebnis vor, so das Klimaschutzministerium. Bei der A3-Verlängerung würden rund 60 Hektar Boden versiegelt, die Folgen für Boden und Klima wären “dramatisch”, betonte Gewessler. Außerdem würde eine Realisierung des Vorhabens einen Anstieg beim Verkehr, insbesondere beim Transitverkehr aus dem Ausland, bedeuten. Das wiederum würde zu einer starken Belastung für die Bevölkerung durch Lärm und schlechte Luft führen. Eine Fertigstellung wäre frühestens für 2030 zu erwarten.
Das Projekt, für das vor rund 20 Jahren die Planungen aufgenommen wurden, ist auch im Burgenland umstritten. 2018 forderte der Landtag den Bund dazu auf, es nicht weiterzuverfolgen. 2020 erneuerte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) die Forderung. “Diesem Anliegen kommen wir jetzt nach. Die Asfinag wird die A3 im Bauprogramm der Zukunft nicht länger verfolgen. Stattdessen werden wir mit dem Land Burgenland rasch bessere Alternativen suchen”, sagte Gewessler. Eine Arbeitsgruppe soll Alternativen erarbeiten, etwa eine Verbesserung des Öffi-Angebots und gezielte Ausbauten im niederrangigen Straßennetz.
Der Lückenschluss der S10 (Mühlviertler Schnellstraße) von Freistadt Nord nach Rainbach Nord soll hingegen umgesetzt werden. Dabei handle es sich um ein “notwendiges Projekt insbesondere auch zur Entlastung der Anrainergemeinden”, so das Klimaschutzministerium. Dennoch habe die Evaluierung auch einige mögliche Verbesserungen ergeben, etwa bei den Lärmschutzmaßnahmen sowie beim Schutz von land- und forstwirtschaftlichen Flächen entlang der Trasse. Diesbezüglich ist ein Runder Tisch mit Asfinag und Anrainern geplant.
Ausbau der Summerauer Bahn
Außerdem brauche es für eine gute Verkehrsanbindung des unteren Mühlviertels auch einen umfassenden Ausbau der Bahn. Das Klimaschutzministerium werde deshalb gemeinsam mit den ÖBB Untersuchungen für einen Ausbau der Summerauer Bahn zu einer Hochleistungsstrecke starten. Analysiert werden soll die Aufnahme der Strecken ins Zielnetz 2040. Damit sollen die Fahrtzeiten unter anderem nach Prag reduziert werden. “Zweieinhalb Stunden von Oberösterreich in die tschechische Hauptstadt – das geht und das ist unsere Vision”, betonte Gewessler.
Die Verkehrs- und Umweltministerin hatte Anfang Juli angekündigt, dass alle Asfinag-Bauprojekte evaluiert und somit bis zum Herbst gestoppt werden. Dann sollen Ergebnisse vorliegen und über die weitere Vorgehensweise entschieden werden. Das betrifft unter anderem auch die Wiener Außenringautobahn (S1) mit dem Lobau-Tunnel. Dieses umstrittene Straßenbauprojekt hat Umweltschützer alarmiert. Denn die Röhren sollen unter der Lobau, einem ökologisch hochsensiblen Teil des Nationalparks Donau-Auen verlaufen.
Das Ministerium betonte aber, dass bei bestehenden Verfahren die Planungen bei Gerichten, Behörden und Asfinag weiterlaufen. Dazu gehört etwa die Einbringung einer unverbindlichen Anzeige gemäß Wasserrecht zu den Vorbereitungsarbeiten der S1 in Wien. Diese soll diese Woche eingebracht werden, ist aber unverbindlich. “Es muss deshalb nicht gebaut werden”, erläuterte die Pressesprecherin von Gewessler. Diese Wasserrechtsanzeige muss sechs Monate vor Arbeiten bei der Behörde eingebracht werden. “Damit sorgen wir für alle Varianten vor. Bei Nicht-Nutzung verfällt die Anzeige einfach ohne Auswirkungen”, sagte Gewessler. (APA/red)
Kommentare
Beim A3-Ausbau wird völlig ausgeblendet warum so viele Pendler aus Ungarn unterwegs sind: weil Wien diese Arbeitskräfte benötigt und es niemanden gibt der von so wenig Geld in Wien leben kann.
@Karl meine 100% Zustimmung.
Fürs Arbeiten dürfen noch auch die ParkraumWirtschaft in Wien anfüttern. Es sind wirklich nicht die arbeitswillige “Reiche” die so auf Schritt und Tritt abgezockt werden. Ich bewundere die Pendler, die auch noch Freizeit-Stunden auf der Strassen verbringen “dürfen”. Die Arbeiter, beliebte Jagt-Objekte der Grünen-inen. Um Sie “umerziehen” werden auch Rot-Wellen, Schwellen, Einbahnen… angewendet.
Vernünftige und mutige Entscheidungen.
Bitte mehr davon!
Eine weise weitsichtige Frau, denn mit der von Ihresgleichen herbeigesehnten Scharia werden die Baukräne anderweitig gebraucht und für Eselkarren braucht man keine Schnellstrasse
lieber Mag. P am Ende seiner akademischen Laufbahn hat Herr Knoflacher zugegeben dass seine Gutachten nicht der Realität entsprachen, also ein fake waren. Soweit zu den Verkehrsgutachten der TU Wien
Im Südburgenland gibt es keinen Personenverkehr auf Schiene mehr, ev. könnten die Verantwortlichen auch hier evaluieren, aber die Südburgenländer sieht man aus der GRÜNEN Blase heraus lieber am Lastenfahrrad oder im WienBus. Die unnötige Partei, die Grünen, aber alles nur Satire…oder so
Obwohl ich mich vom Hosentaschen-Marxismus der Grünen distanziere, hat Frau Gewessler hier recht. Es braucht einen Stopp der unkontrollierten Bodenversiegelung. Am effizientesten wäre dieser natürlich, wenn die Zuwanderung (und damit der Druck auf Mieten und Wohneigentum) gestoppt würde. Aber immerhin ein Zeichen…
60 Hektar sind aber bedeutungslos im Vergleich dazu, was für weit mehr als eine Million bedingt Bereichernde Wohnraum geschaffen werden muss.
Richtig ist es, dass mit dem Autobahnstück der Verkehr angezogen werden würde.
Andereswo würde der Verker aber paralell entlastet.
Das mit den 60 Hektar ist ein Holler, aber wegen des Verkehrs hat sie recht, finde ich.
Stoppt Gewessler!
Herr Kurz, jetzt wäre der geeignete Zeitpunkt für einen fliegenden Koalitionswechsel zur SPÖ, nachdem Sie ja mit Kickl nicht mehr können. Das wäre in der derzeitigen Lage das etwas geringere Übel. In der Not frisst der Teufel bekanntlich Fliegen. Zumindest in der Verkehrs- und Migrationspolitik scheint sich bei der Roten gerade ein etwas pragmatischerer und weniger linksideologisch-extremistischer Kurs durchzusetzen, als bei den grün lackierten Kulturmarxisten/Neokommunisten. Diese linksradikale Aktivistin im Verkehrsminister-Amt ruiniert sonst noch den Rest der heimischen Wirtschaft.
Wegen der Baustopp? Aber nicht mal der rote Doskozil will diese Straße! Und unsere Wirtschaft braucht was anderes als unnütze Autobahnen!
Keine Autobahm ist Unnütz! A-Komminikationsystem der Emissionen, Energie-Verbrauch reduziert! Die Wirtschaft braucht zum Leben Autobahnen und die als Unnütz zu bezeichnen ist pathologische Zumutung.
Vielleicht ist Frau Gewessler ein wenig ungeschickt, aber in der Sache hat sie vollkommen recht, diese Projekte zu evaluieren. Im übrigen 7st heute verkehrswissenschaftlich ausreichend erforscht, dass alle Straßen, die verkehrsentlastend sein sollen, in kurzer Zeit genau das Gegenteil bewirken, nämlich noch mehr Verkehr
“verkehrswissenschaftlich ausreichend erforscht” von linksgrünen Aktivisten, die sich als Forscher bezeichnen. So etwas ist nichts anderes als Junk Science, Auftrags-“forschung” von linken NGOs, wo vorher schon das gewünschte Ergebnis feststeht. Gibt es zuhauf, kenne ich zur Genüge. Ist das selbe wie bei den so genannten “Faktencheckern”, die ein politisches Ziel verfolgen. Verkehr findet statt, unabhängig davon, ob gut oder schlecht ausgebaut ist, weil die Leute ja a) irgendwohin fahren müssen (Berufspendler, Einkäufe) oder b) irgendwohin fahren wollen (Ausflügler, Urlauber). Und in beiden Fällen werden sie sich nicht davon abhalten lassen. Nur: wenn nicht ausgebaut wird, dann stehen sie halt länger im Stau und verpesten die Luft noch mehr, aber so weit reicht das “Denken” von Grün-Aktivisten halt nicht. Wahrscheinlich haben Sie den Stuss, den Sie hier verbreiten, von Knoflacher.
Was richtig ist, hängt davon ab, um welche Strecke es sich handelt.