
BVT-Affäre: Hausdurchsuchung bei Ex-FPÖ-Abgeordnetem Jenewein
Die BVT-Affäre ist um eine weitere Facette reicher: In den Ermittlungen rund um die angebliche Weitergabe von Daten durch einen Mitarbeiter des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) gab es eine Hausdurchsuchung beim früheren FPÖ-Abgeordneten Hans-Jörg Jenewein.

Jetzt wurde Jeneweins Wohnung wegen des Verdachts auf illegale Informationsflüsse aus dem Verfassungsschutz durchsucht. Sechs Beamte haben laut “Standard” am Samstagvormittag zahlreiche USB-Sticks, Ordner, Smartphones und andere IT-Geräte bei dem einstigen Abgeordneten beschlagnahmt – der FPÖ-Fraktionsführer im U-Ausschuss war und jetzt im FPÖ-Klub arbeitet.
Ihm werde vorgeworfen, einen langjährigen Verfassungsschützer zum Amtsmissbrauch angestiftet zu haben – was beide zurückweisen. Dieser solle ihm angebliche Geheimnisse übermittelt haben, z.B. die Namen der Polizisten, die in der Soko Tape zum Ibiza-Video ermittelten, oder Informationen über neue Projekte im Innenministerium.
Zu den Ermittlungen gegen Jenewein kam es nach der Auswertung von Handydaten des Verfassungsschützers O. Er war bereits Ende Jänner 2021 festgenommen worden, auch da ging es um Informationsflüsse. Er wird verdächtigt, einem ehemaligen BVT-Abteilungsleiter – der damals für Wirecard-Vorstand Jan Marsalek arbeitete und ihm auch zur Flucht verholen haben soll – Infos weitergeleitet zu haben.
Verdächtige Signal-Nachricht
Hinweise auf eine Bezahlung gibt es laut “Standard” bisher nur wenige – nur eine Signal-Nachricht lege das nahe. Die Staatsanwaltschaft Wien gibt in der Causa keine Auskünfte, weil es sich um eine Verschlusssache handelt. O. hatte die Vorwürfe in der Vergangenheit stets von sich gewesen. Jenewein bestritt gegenüber dem “Standard”, “jemals für irgendeine Information Geld bezahlt zu haben”.
Jenewein war im BVT-U-Ausschuss einer der schärfsten Kritiker der Zustände im Verfassungsschutz und verteidigte vehement Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ). (APA/red)
Kommentare
Wann können wir die Chat´s in den Medien lesen?
Wahlen sind in Kürze – also muss man die FPÖ anpatzen-
koste es was es wolle . Immer das gleiche Spiel !
Warte schon auf die Meldung des dt. Möchtegern Satirikers Boehmermann, wieviel P-Pics von Herr W. auf seinem HAndy zu finden waren. Der Hinweis auf “Verschlussakte” ist allerdings nach all den Dingen, die wir in den letzten Monaten erlebten, wohl gelebtes Kabarett der Wr. Staatsanwaltschaft.
.. laut “Standard” ..
🤦♂️🤦♂️🤦♂️🤦♂️🤦♂️
Alle müssen für die Informationen zahlen, nur P.Pilz bekommt diese gratis?
“Die Staatsanwaltschaft Wien gibt in der Causa keine Auskünfte, weil es sich um eine Verschlusssache handelt.” “Verschlussache”?
Aber wie lange wird es dauern, bis die Informationen auch aus dem Mobil von J. doch beim ZackZack landen???
Der Informationsfluss aus dem BVT war immer schon ein sehr erstaunlicher. Und ein offenes Geheimnis, denn diverse Leute fast aller Parteifarben – darunter auch solche, die nicht mehr im Parlament vertreten sind – prahlten öffentlich mit ihrem Insider-Wissen, das wiederum mit Intrigen und Seilschaften im BVT zu tun hatte. An einer wirklich funktionierenden Behörde zum Schutz der Republik und ihrer Bürger waren/sind diese Damen und Herren weniger interessiert, sie schielen vor allem auf vertrauliche Informationen aus dem Sicherheitsapparat, um damit andere Parteien und unbequeme Personen attackieren zu können.
Was soll man nach so langer Zeit noch finden?
Wenn der Mann jetzt noch einschlägiges Material zu Hause vorhält ist ihm wohl nicht zu helfen.
Es geht hier wohl in erster Linie nur darum, einen FPÖ-Politiker anzupatzen; siehe Mao “Bestrafe einen, erziehe Hundert”. Die linke Staatsanwaltschaft wird sicher nicht davon ausgehen, dass sie IT-Komponenten findet, deren Auswertung zu einem Strafprozess führt. Sie wird, wie aus der Vergangenheit hinlänglich bekannt, jahrelang daran arbeiten, belastendes Material zu finden und den Ruf des Mannes für immer zu schädigen. Ab und zu werden wir in den bekannten Medien Einzelheiten finden, die auf “unerklärlichen” Wegen weitergegeben wurden – und was tut die Justizministerin?