Italien ist bekannt für seine Vulkane, wie den Ätna auf Sizilien und den Vesuv, beides beindruckend hohe Stratovulkane. So harmlos die vergleichsweise flachen Phlegräischen Felder auch scheinen mögen, unter ihnen brodelt eine heiße Bedrohung: Ein Supervulkan. Die Campi Flegrei beunruhigt die Forscher momentan zunehmend, da die Erdkruste über den Magmakammern immer schwächer und für Risse anfälliger wird. Allein im Mai dieses Jahres gab es INGV-Daten zufolge 661 Erdbeben. Wenn auch schwach, 633 davon mit einer Stärke von unter 1,0, tragen sie zur Instabilität bei. Seit nun elf Jahren gilt für das Gebiet die vom Zivilschutz ausgerufene Alarmstufe gelb, die zur Vorsicht aufruft.

Supervulkane brechen nicht aus - sie explodieren

Supervulkane haben besonders große Magmakammern und brechen nicht wie normale Vulkane aus, sondern explodieren regelrecht und hinterlassen einen riesigen Krater. Die Phlegräischen Felder durchlaufen den Forschern zufolge zurzeit den Übergang von einer “elastischen” zu einer “unelastischen” Phase. Die Fachleute haben in der Tiefe Bewegungen ermittelt, die auf aufsteigendes Gas hindeuten. Das führt zu Hebungen und Senkungen, die zu Brüchen in der Kruste führen können.

Ein Ausbruch hätte nicht nur für die unmittelbare Umgebung verheerende Auswirkungen. Bei einem Ausbruch vor 40.000 Jahren und noch einmal vor 15.000 Jahren schleuderte der Vulkan eine riesige Aschewolke in die Luft, die das Klima weltweit beeinflusste. Der letzte Ausbruch ereignete sich 1538. Trotz der Sorge vor einem Ausbruch ist es jedoch auch möglich, dass sich die Aktivitäten der Phlegräischen Felder wieder abnehmen oder völlig erliegen. Es kann auch zu einer abgebrochenen Eruption kommen, bei der das Magma in eine Höhle Richtung Oberfläche schießt, allerdings nie die Erdoberfläche erreicht. Auch bei dem letzten großen Ausbruch von 1538 ist nur ein Hundertstel der Magmamenge ausgebrochen, die sich in den davor unter dem Vulkan angesammelt hat. Die Phlegräischen Felder sind zurzeit zwar ausbruchsanfälliger – eine Eruption ist deshalb jedoch nicht garantiert.