Diese Woche soll der deutsche Bundestag über das Cannabis-Gesetz von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) abstimmen. Nach Plänen der Ampel-Koalition sollten Cannabis-Anbau und -Konsum dann ab April für Erwachsene in festgelegten Grenzen erlaubt sein – und so könnte mancher Kiffertraum in Deutschland wahr werden. Die Idee bleibt dennoch umstritten. Gegenwind gibt es nun allerdings ausgerechnet aus der eigenen Partei.

“Angesichts der fundamentalen Kritikpunkte lehnen wir das Gesetzesvorhaben ab”, betonen die beiden SPD-Abgeordneten Sebastian Fiedler (50) und Sebastian Hartmann (46).

Große Bedenken der Abgeordneten

In einem siebenseitigen Protestbrief an die Parteimitglieder wollen die beiden Abgeordneten “sachlich” darüber informieren, welche Auswirkungen sie durch das Gesetz befürchten.

Unter anderem könne nicht kontrolliert werden, “ob Kiffer wirklich nur die drei erlaubten Cannabis-Pflanzen besitzen und ob sie auch wirklich nur 50 Gramm Cannabis geerntet haben”, heißt es unter anderem in dem Schreiben, welches der “Bild” vorliegt. Und weiter: “Wenn nur ein Prozent der Privathaushalte die Maximalmenge ernteten, lägen 20 Tonnen Gras in Privatwohnungen”.

"Katastrophe für den Jugendschutz"

Die beiden appellieren an die Mitglieder der SPD-Fraktion, das Gesetz zu stoppen. Es wäre für die Politiker jedoch denkbar, den Eigenanbau zunächst nicht zu erlauben und den legalen Besitz auf fünf Gramm zu beschränken.

Unterstützung bekommen die beiden Politiker aus der Union. Als Mutter von zwei Kindern bezeichnete die Abgeordnete Melanie Bernstein (47) den Gesetzentwurf als “eine Katastrophe für den Jugendschutz”.