Der Zeitplan sehe vor, dass die Frage zwischen Ostern und Pfingsten entschieden werde, sagte der CDU-Politiker Linnemann am Dienstag im ARD-“Morgenmagazin”. “Wenn Sie mich persönlich fragen, wird es eher Richtung Ostern als Richtung Pfingsten sein.” Für die Kandidatur sind CDU-Chef Armin Laschet und der CSU-Vorsitzende Markus Söder im Gespräch.

Große Koalition ohne Mehrheit

Wegen der Einbrüche in den Umfragen ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl wächst die Unruhe bei CDU und CSU. “Die Lage ist wirklich ernst”, sagte Linnemann. Die Kanzlerkandidatenfrage sei nicht geklärt, aber auch nicht die Frage, ob die Union den Kanzler stelle. Linnemann stärkte zugleich Laschet den Rücken: Er habe als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen bewiesen, “dass er es kann”.

Die Grünen gewannen in der INSA-Erhebung im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt hinzu und kamen auf 21 Prozent. Das ist laut der Zeitung ihr höchster Wert in der INSA-Umfrage seit gut einem Jahr. Alle übrigen Parteien hielten ihre Werte aus der Vorwoche: Die SPD kommt auf 18 Prozent, die AfD auf elf und die FDP auf 10,5 Prozent, bei den Linken sind es sieben Prozent.

Würde die Bundestagswahl genau so ausfallen wie die Umfrage, hätte die derzeitige Große Koalition aus Union und den Sozialdemokraten keine Mehrheit mehr. Auch für Rot-Rot-Grün würde es nicht reichen, für Schwarz-Grün nur ganz knapp. Eine komfortable Mehrheit hätte dagegen ein Bündnis aus Union, SPD und FDP. Auch eine Grün-geführte Ampelkoalition wäre möglich. “Offener kann der Ausgang einer Bundestagswahl nicht sein”, sagte INSA-Chef Hermann Binkert der “Bild”-Zeitung zu den Zahlen.

(APA)