Nach den Turbulenzen in den letzten Tagen gab es für den FC Chelsea zumindest aus sportlicher Sicht positive Nachrichten. Wegen der Sanktionen gegen Club-Besitzer Roman Abramowitsch dürfen die Blues keine Transfers tätigen, keine Tickets verkaufen und mussten sämtliche Fanshops schließen. Die britische Regierung hatte die strengen Maßnahmen gegen den Eigentümer wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine verhängt. Nach Lille konnte Chelsea daher nur weniger Personal als sonst mitnehmen.

Dennoch konnte die Mannschaft von Thomas Tuchel in Lille bestehen. In einer an Höhepunkten armen Partie sprang Jorginho der Ball im eigenen Strafraum an den Arm, den nach VAR-Intervention verhängten Elfmeter verwandelte Burak Yilmaz sicher (38.). Sekunden vor der Pause gelang Chelsea der Ausgleich – Christian Pulisic versenkte einen Idealpass von Jorginho im langen Eck (45.+3).

Nach dem Seitenwechsel hätte es noch einmal spannend werden können, wäre der Kopfball von Xeka im Tor und nicht an der Stange gelandet (63.). So aber stellte Cesar Azpilicueta mit dem Knie nach Vorarbeit von Mason Mount auf 2:1 für Chelsea (71.), und das K.o.-Duell war entschieden. Red Bull Salzburgs Gruppengegner konnte danach nicht mehr zulegen.

Villareal bleibt Italien-Spezialist

Im Spiel zwischen Juventus Turin und Villareal stand die erste H albzeit klar im Zeichen der Gastgeber. Alvaro Morata (11.) und Dusan Vlahovic (21., 36.) scheiterten allesamt an Villarreal-Goalie Geronimo Rulli, zudem hatte Vlahovic in der 21. Minute mit einem Lattentreffer Pech. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste auf und schlugen in der 78. Minute erstmals zu. Francis Coquelin wurde von Daniele Rugani im Sechzehner gelegt, der polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak entschied nach dem Betrachten der Videobilder auf Strafstoß, und Gerard Moreno traf mit etwas Glück.

Juventus mobilisierte die letzten Kräfte. Doch Villareal sorgte für die Entscheidung – Pau Torres traf nach einem Corner (85.). Noch schlimmer wurde es für die Italiener, als Arnaut Danjuma nach Handspiel von Matthijs de Ligt per Strafstoß zum 3:0 für die Gäste einnetzte – die höchste Heimniederlage von Juventus in der Champions-League-Geschichte war perfekt.

Damit bestätigte Villarreal den Ruf als Italien-Spezialist. In den vergangenen 20 Jahren kam das “gelbe U-Boot” in acht K.o-Duellen mit Serie-A-Vereinen sieben Mal weiter. Das traditionell mit hohen Ambitionen ausgestattete Juventus hingegen verabschiedete sich zum dritten Mal in Folge gegen einen semiprominenten Verein im Achtelfinale der Champions League. Davor waren Olympique Lyon und der FC Porto zu stark gewesen.

Außerdem stehen der FC Bayern (Marcel Sabitzer), Liverpool, Manchester City, Real Madrid (David Alaba), Benfica Lissabon (Valentino Lazaro) und Atletico Madrid unter den letzten acht. Die Auslosung von Viertel- und Semifinale erfolgt am Freitag in Nyon.