Jedes Mal, wenn die Champions-League-Hymne ertönt, bekommt jeder Fußball-Fan Gänsehaut. Am Samstag ertönt die Hymne zum letzten Mal in dieser Saison. Nämlich dann, wenn um 21.00 Uhr in Paris Real Madrid auf den FC Liverpool trifft. Erfreulich aus österreichischer Sicht: David Alaba hat bereits am Montag beim Training voll mitgemacht und sich für das Finale fit gemeldet. Der ÖFB-Teamverteidiger wird den Königlichen damit zur Verfügung stehen. Die Madrilenen stehen im fünften Champions-League-Finale seit 2014 und will die eigene Rekordserie ausbauen. Beginnend mit 1997/98 hat der spanische Fußball-Rekordmeister keines seiner sieben Endspiele verloren. “Es gibt hier viel Geschichte. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich ein Teil davon sein darf und meine Geschichte in dieses Buch miteintragen kann”, sagte David Alaba vor dem Spiel am Samstag.

Real hält insgesamt bei 13 Titel in der Champions League und dem Vorgängerbewerb – so viele wie kein anderer Club. Die letzte Niederlage in einem Finale datiert von 1981 – kurioserweise hieß der Gegner im Spiel um den Europacup der Landesmeister wie nun Liverpool, Spielort beim 1:0-Erfolg der Engländer war ebenfalls Paris. Nun schließt sich am Samstag der Kreis.

Die Madrilenen haben eine abenteuerliche Reise in der Königsklasse hingelegt. m Achtelfinale ging die erste Partie gegen Paris Saint-Germain verloren, ehe man im Rückspiel zur Aufholjagd ansetzte. Im Viertelfinale gegen Chelsea sowie im Halbfinale gegen Manchester City lag das Team von Trainer Carlo Ancelotti bereits am Boden, rettete sich aber in die Verlängerung, wo jeweils Stürmer-Superstar Karim Benzema den Unterschied ausmachte. Der Franzose ist mit 15 Volltreffern der beste Champions-League-Torschütze in dieser Spielzeit. “Wenn man zurückblickt auf diese Saison, was wir hier geleistet haben und was für Spiele wir nicht nur in der Champions League, sondern auch in der Liga gezeigt haben, wie wir immer zurückgeschlagen haben, zurückgekommen sind und immer an uns geglaubt haben – wir genießen es einfach”, sagte ÖFB-Verteidiger Alaba im Sky-Interview.

Bittere Endspiel-Niederlage 2018

Während sich Real Madrid zum Meister in Spanien krönen konnte, hat Liverpool das historische Quadrupel verpasst. Stattdessen holte sich Manchester City den Meistertitel in der Premier League. Damit ist schon eine Titel-Möglichkeit für die Reds dahin. Dafür soll es mit dem Triple klappen. Nach dem Gewinn von FA- und Liga-Cup peilt man die dritte Trophäe an. 2019 führte Klopp den englischen Vizemeister zum Champions-League-Triumph, im Jahr davor hatte es eine bittere Endspiel-Niederlage gesetzt – gegen Real Madrid. Diese Partie war geprägt von einem Traumtor von Gareth Bale, einem schweren Patzer des damaligen Liverpool-Goalie Loris Karius und einem Foul von Sergio Ramos an Mohamed Salah, das die Auswechslung des Ägypters zur Folge hatte. “Das war der schlimmste Moment meiner Karriere. Ich war danach wirklich niedergeschlagen”, sagte Liverpools Stürmerstar.

Ein Jahr später konnte der Titel schließlich geholt werden. Bei den Reds gibt es jedoch Diskussionen rund um Sadio Mane. Der Ex-Salzburger wird mit einem Wechsel zu Bayern in Verbindung gebracht. Mane selbst wollte sich zu den Gerüchten nicht äußern. “”Ich werde nach dem Spiel sagen, ob ich bleibe oder nicht, aber jetzt bin ich voll auf das Finale fokussiert,” meinte der Stürmer.

Obwohl man den Titel in der Premier League verpasst hat, blickt Liverpool-Trainer Jürgen Klopp stolz auf die abgelaufene Saison zurück: “Es war so oder so eine großartige Saison. Sollten wir die Champions League gewinnen, war es eine fantastische.” Das heiße aber längst nicht, dass es egal sei, wie das Spiel ausgeht. “Wer weiß, wie oft du ein Champions-League-Finale erreichst. Also nutzt du besser die paar Chancen, die sich bieten.”

Jürgen Klopp steht zum vierten Mal im Finale der Champions League. Vor ihm liegt nur sein Real-Widerpart Carlo Ancelotti (5). Der deutsche Kult-Trainer konnte jedoch erst einmal, nämlich 2019 die Königsklasse gewinnen. Diesmal soll es gegen die Spanier klappen. “Wir freuen uns sehr auf dieses Spiel, auch wenn es gegen den wahrscheinlich schwierigsten Gegner geht”, meinte Klopp.