Zuvor war bekannt geworden, dass Bundeswahlleiter Georg Thiel (65) an seiner Anfechtung des Berliner Ergebnisses festhält – und die Wahl somit wiederholt werden muss. Doch so einfach stellt sich dieses Ansinnen gar nicht dar.

Papier-Reserven reichen nicht aus

Wie Recherchen der deutschen “Bild” ergeben, verfügt Berlin gar nicht über die notwendigen Papier-Reserven, um eine Wiederholung des Wahlgangs durchführen zu können. Drei Millionen Haushalte müssten mittels Wahlbenachrichtigung darüber informiert werden, dass sie nicht einmal ein Jahr nach der Chaos-Wahl am 26. September 2021 noch einmal zur Stimmabgabe antreten sollen.

Das werden sich einige ganz genau überlegen. Denn an jenem denkwürdigen Tag im Herbst des Vorjahres lief so einiges schief – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Skurrilerweise ließ der damalige Bürgermeister Müller (SPD) zeitgleich mit der Wahl einen Marathon (!) mit internationalem Starterfeld in Berlin ausrichten – und es kam zu groben Unregelmäßigkeiten bei der Bundestags- und Abgeordnetenhauswahl.

Viele Fast-Wähler wurden weggeschickt - ein Skandal sondergleichen!Reuters

Viele Menschen konnten an der Wahl gar nicht teilnehmen, weil sie aufgrund des Chaos bei der Auszählung weggeschickt (!) wurden. Vor den Wahllokalen standen teilweise so viele Wahlwillige, dass der Wahlschluss nicht eingehalten werden konnte. Außerdem klagten Wähler, dass sie falsche Stimmzettel zum Ankreuzen vorgelegt bekamen.

Wahl-Posse hält an

Die Kritik hält nun schon seit Monaten an, jetzt scheint sich eine Wiederholung der Wahl abzuzeichnen – allerdings wird dies ohne Papier sehr schwierig. Dass die Papier-Lage ernst sein soll, bestätigt auch ein internes Papier der CDU Berlin, das die “Bild” zitiert. Darin heißt es: “Ohne ausreichende Papierbestände sind reibungslose Wahlen nicht möglich.”

Es scheint so, als würde die Wahlposse von Berlin in die nächste Runde gehen…