In der Ukraine ist das Mobilfunknetz des größten Anbieters Kyivstar auch mehr als 24 Stunden nach einem beispiellosen Hackerangriff weiter außer Betrieb. Der Geheimdienst SBU teilte am Mittwoch mit, dass inzwischen Cyberexperten der Behörde dem Unternehmen bei der Behebung der Schäden helfen. Die Wiederaufnahme der Dienste werde im Laufe des Mittwochs erwartet.

Der SBU teilte mit, dass russische Hacker die Verantwortung für den Sabotageakt übernommen hätten. Der Geheimdienst sprach abfällig von einer “Pseudohackergruppe”, ordnete sie aber dem russischen Militärgeheimdienst GRU zu.

"Haben 10.000 Computer zerstört"

Davor hatte eine angebliche Gruppe namens “Solnzepjok” (Sonnenglut) für sich in Anspruch genommen, den Angriff verübt zu haben. “Wir haben 10.000 Computer, mehr als 4000 Server, alle Systeme für Cloudspeicherung von Daten und Backups zerstört”, schrieb die Gruppe auf Telegram. Dazu wurden Bildschirmfotos veröffentlicht, die angeblich Datenbankeinträge des Mobilfunkbetreibers zeigen. Der Angriff sei mit Hilfe von Mitarbeitern von Kyivstar durchgeführt worden, hieß es. Die Behauptungen waren zunächst nicht zu überprüfen.

Weitreichende Auswirkungen

Diese Störung hat weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Sektoren der ukrainischen Wirtschaft. Millionen Ukrainer können weder telefonieren noch Geld abheben. Auch die Armee ist betroffen, das gesamte Kommunikationssystem ist gestört. Kyivstar ist mit nach eigenen Angaben gut 24 Millionen Abonnenten der größte ukrainische Mobilfunkanbieter.