Red Bull und Max Verstappen waren auch beim Großen Preis von Australien nicht zu stoppen. Für den Niederländer war es der erste Sieg in Melbourne. Der Red-Bull-Pilot setzte sich in einem chaotischen Rennen vor Lewis Hamilton durch. Fernando Alonso raste mit Aston Martin erneut auf das Podium und belegte den dritten Platz.

Hamilton holte seinen ersten Podestplatz in dieser Saison. “Das war ein ziemliches Durcheinander, aber wir haben alles überlebt”, sagte Verstappen, der einen schlechten Start einräumte. “Die Pace vom Auto war aber okay”, meinte er. Hamilton bedankte sich bei seiner Crew: “Mega-Job, Leute!” Er habe immer attackieren können, sagte der Brite (38) über sein Auto. Teamkollege George Russell war wegen eines Motorschadens früh ausgefallen.

Das Rennen wurde durch eine Unterbrechung nach dem Aus von Kevin Magnussen zum Schluss noch einmal richtig angeheizt.  Zwei Runden vor Schluss gab es zum zweiten Mal einen stehenden Restart des Grand Prix – dabei kam es zu mehreren Kollisionen und Chaos brach aus. Der Spanier Carlos Sainz schoss im Ferrari seinen drittplatzierten Landsmann Alonso ab, der allerdings weiterfahren konnte, außerdem crashten die beiden Alpine von Pierre Gasly und Esteban Ocon. Auch Nyck de Vries drehte sich von der Strecke.

Zweiter Saisonsieg von Max Verstappen

Die Roten Flaggen wurden erneut geschwenkt. Das bereits dezimierte Feld versammelte sich in der Boxengasse. Zu diesem Zeitpunkt stand noch nicht fest, in welcher Form der Grand Prix zu Ende gebracht werden würde. Knapp eine halbe Stunde rätselten die Teams, ehe die Rennleitung die Reihenfolge der Autos verkündete, wie vom Safety Car geführt ins Ziel fahren sollte. Die griff auf die Positionen vor dem letzten stehenden Start – minus der nicht mehr fahrtüchtigen Wagen – zurück. So durfte Alonso wieder auf den dritten Platz nach vorne.

Es war Verstappens zweiter Saisonsieg und der dritte von Red Bull in drei Rennen – ein Rekord für das dominierende Team der Formel 1. “Es war auch unser 350. Rennen”, merkte Motorsport-Berater und Verstappen-Intimus Helmut Marko auf ServusTV an. Für den bisher einzigen Red-Bull-Sieg in Australien hatte 2011 Sebastian Vettel gesorgt. Marko sagte jedoch auch, es sei “ein bisschen eine Zitterpartie” gewesen. “Zwei unserer Starts waren nicht die optimalsten, und beim dritten, entscheidenden hat es dann geklappt. Wenn wir mal vorne waren, dann war es wieder souverän.”

Den eigentlichen Rennstart hatte Verstappen gegen Russell und auch Hamilton verloren und Mercedes damit mit einer Doppelführung in der Frühphase beschenkt. Bereits in der ersten Kurve drehte sich Charles Leclerc im Ferrari in den Kies und schied aus, was erstmals das Safety Car auf die Strecke schickte.

Strategie von Russell war ruiniert

Der rote Mercedes-AMG musste in der siebenten Runde gleich noch einmal ausdrücken, nachdem sich Alexander Albon im Williams aufsehenerregend verabschiedet hatte. Russell nutzte die Zeit und ließ sich neue Reifen anstecken. Damit ging Hamilton in Führung. Doch kurz danach kam es zu einer 15-minütigen Unterbrechung des Rennens durch eine rote Flagge. So sollte die Menge von Kies, die Albons Auto aufgewirbelt hatte, von der Fahrbahn geräumt werden. Somit war die Strategie von Russell ruiniert. Der Brite musste sich mit Platz sieben begnügen.

Beim stehenden Restart behielt Hamilton Position eins, in der 12. Runde überholte Verstappen allerdings seinen früheren WM-Rivalen. Russell kämpfte sich unterdessen zurück und war hinter Alonso Vierter, ehe das Pech bei ihm noch heftiger zuschlug: In der 18. Runde schlugen Flammen aus dem Heck seines Mercedes, das Rennen war vorbei. “Wenn man die roten Flaggen wegtut – das ist natürlich Hättiwari – wäre er um den Sieg mitgefahren”, meinte Teamchef Toto Wolff. “Wir müssen jetzt einfach unsere Entwicklungsrichtung beibehalten, wir verändern ja einiges”, gab er sich grundsätzlich positiv gestimmt.

Max Verstappen fuhr einem scheinbar sicheren Sieg entgegen. Dessen Stallrivale Perez mühte sich ab und arbeitete sich vom letzten Platz durch das Feld. Der Mexikaner wurde am Ende Fünfter und sicherte sich zudem auch noch den Zusatzpunkt für die schnellste Runde. Ferrari ging gänzlich leer aus, da Sainz wegen der Kollision mit Alonso mit plus fünf Sekunden bestraft wurde und als Zwölfter aus den Top Ten fiel. “Local Hero” Oscar Piastri, der aus Melbourne stammt, erntete im McLaren als Achter seine ersten WM-Punkte.