Betroffene sprechen gegenüber dem eXXpress von „chaotischen Zuständen“. Überdies kritisiert das Personal des Traumazentrums Brigittenau – bis 2018 Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler – die Spitalsbetreiber. So seien Sanierungsvorschläge, die das Spital hätten retten können, ignoriert worden. Seit Sommer habe man um dramatische Missstände beim Brandschutz gewusst. Die Vorschläge der Belegschaft für eine Sanierung bei laufendem Betrieb seien ignoriert worden.

700 bis 1000 Operationen könnten ausfallen

Bei einer spontanen Betriebsversammlung am Donnerstag sei die Stimmung „ganz schlecht“ gewesen, heißt es von Seiten des Betriebsrats gegenüber der „Kronen Zeitung“. Die Belegschaft wolle streiken und hole sich dafür nur noch den Segen des ÖGB. „Durch den Arbeitskampf würden 700 bis 1000 geplante Operationen ausfallen, Notfallpatienten nicht mitgerechnet.“ Wann die Betten-Stationen schließen werden, ist noch unbekannt.

Die AUVA hält unterdessen fest: An dem mehr als 50 Jahre alten Gebäude des Spitals seien bau- und brandschutztechnische Maßnahmen nötig, die nicht im laufenden Betrieb umsetzbar sind. Die stationären Leistungen werden deshalb bis Jahresende im Traumazentrum Meidling und im AKH Wien erbracht. Ab Anfang 2025 sollen während der Planung und Bauarbeiten weitere Übergangslösungen am Standort Brigittenau errichtet werden.

FPÖ warnt vor „totalem Chaos“

Kritik kommt von der Wiener FPÖ. „Wenn jetzt 900 Operationen auf die Spitäler des Wiener Gesundheitsverbundes verlagert werden müssen, dann wird in diesen Einrichtungen das totale Chaos ausbrechen“, befürchtete Gesundheitssprecher Wolfgang Seidl. Die temporäre Schließung des Unfallkrankenhauses komme „völlig überraschend“.