Bei der Besteuerung von Arbeit liegt Österreich im Spitzenfeld. Im europaweiten Vergleich liegt es auf Platz drei. Nur in Deutschland und Belgien ist die Besteuerung noch höher. Schuld daran sei vor allem die sog. “kalten Progression”, die Franz Schellhorn, Gründungsdirektor der “Agenda Austria” im TV-Talk mit eXXpress-Herausgeberin Eva Schütz unterstreicht. Wegen der “kalten Progression” sei auch die Besteuerung des Faktors Arbeit in den vergangenen Jahren neuerlich so stark gestiegen.

Die “Agenda Austria” ist ein 2013 gegründeter Think Tank, der sich mit wirtschaftspolitischen Fragen befasst.

Der Kinderbonus ist vernünftig und unbürokratisch

Leider wissen viele nicht, was die “kalte Progression” eigentlich meint. Sie bedeutet: “Die Bundesregierung besteuert die Inflation.” Eine Arbeitnehmerin, die 30.000 Euro brutto im Jahr verdient, und der in den vergangenen fünf Jahren nur die Inflation abgegolten wurde, die bekommt zwar um acht Prozent mehr, doch ihre Steuerausgaben erhöhen sich um elf Prozent. “Dabei handelt es sich um eine verdeckte Steuererhöhung, die demokratiepolitisch nicht legitimiert ist”, kritisiert Schellhorn. Das müsste man abstellen. Darüber hinaus treffe die “kalte Progression” vor allem die kleineren und mittleren Einkommen besonders hart.

Eine Senkung der Körperschaftssteuer hält Schellhorn auch für sinnvoll, aber erst in einem zweiten Schritt. Über sie könnte man vermutlich für Österreich als Standort werben. Den Familienbonus hält Schellhorn für eine vernünftige und unbürokratische Förderung von arbeitenden Familien.

Vermögenssteuern sind nicht sinnvoll

Zum Ruf nach Vermögenssteuern erklärt Schellhorn: Diese wurden überall abgeschafft, weil die Kosten höher als die Erträge sind. Darüber hinaus sei der Großteils des Vermögens in Betrieben investiert. Gerade jetzt, in der Corona-Krise, sind die Eigenkapitalquoten aber abgeschmolzen.

Neben der türkis-grünen Steuerreform werden in der Sendung Themen behandelt, wie die Entlastung des Faktors Arbeit, die Reichen- und Erbschaftssteuer sowie Chancenungleichheit, welche bereits im Kindesalter ansetzt. Heute um 20.15 Uhr bei “Chefsache”- dem eXXpress-Wirtschaftstalk mit Herausgeberin Eva Schütz – im Kabelnetz von Magenta auf Platz 170.

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