Huang trat als eine von vier Sportlerinnen bei den Olympischen Winterspielen in Peking für Taiwan an. Doch nun droht ihr eine Strafe, weil sie bei einem Training  einen Anzug des chinesischen Nationalteams getragen und ein Video davon in sozialen Medien gepostet hat. Der Premier bat die Sportverwaltung in Taipeh, den “unangebrachten Vorgang” zu untersuchen, damit die Eisschnellläuferin eine “angemessene Strafe bekommt.” Taiwan wird von der kommunistischen Führung in Peking nur als Teil der Volksrepublik angesehen und drohte sogar mit einer Eroberung. Der Umgang mit nationalen Symbolen und Bezeichnungen ist eine heikle Angelegenheit zwischen beiden Seiten.

Die Sportlerin trat im Video mit einem schwarzroten Anzug mit der Aufschrift “China” und einer kleinen roten Nationalflagge auf. Die Causa löste bereits vor den Winterspielen in Taiwan eine heftige Kontroverse aus. Huang löschte als Reaktion darauf das Video und kommentierte laut Berichten: “”Sport ist Sport, und in der Welt des Sports unterscheiden wir nicht zwischen Nationalitäten. Nach den Spielen sind wir alle gute Freunde.” Den Anzug habe sie von einer Freundin im chinesischen Team bekommen.

Die Sportverwaltung in Taiwan hat zunächst von einer Bestrafung abgesehen. Die Sportlerin wurde stattdessen nur kritisiert, nicht genug Feingefühl für die heiklen Beziehungen zwischen China und Taiwan zu besitzen. Huang trat sogar als Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier auf. Das Olympische Komitee Taiwans kündigte jetzt eine Prüfung des Vorfalls im April an, wenn Huang von anschließenden Wettkämpfen im März in den USA zurückgekehrt ist.