Am Handel sollen demnach zu Beginn mehr als 2.000 Unternehmen aus der Energiebranche teilnehmen, die für rund vier Milliarden Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr verantwortlich sind. Damit wäre die Volksrepublik der größte Markt für Treibhausgasemissionen. Später sollen weitere Industriezweige hinzukommen.

Laut der US-Denkfabrik Rhodium Group überstieg Chinas jährlicher Ausstoß von Treibhausgasen zuletzt die Emissionen aller entwickelten Länder zusammen. Der Handel soll der zweitgrößten Volkswirtschaft dabei helfen, seine Emissionen zu senken und die von Staats- und Parteichef Xi Jinping vorgegebenen Klimaziele zu erreichen. Er hat zugesagt, dass China den Höhepunkt seiner CO2-Emissionen vor 2030 anstrebe und Kohlendioxid-Neutralität bis 2060 erreichen wolle. Das bedeutet, dass kein Kohlendioxid ausgestoßen wird oder die CO2-Emissionen vollständig kompensiert werden.

Quotenzuteilung ist zu großzügig

Im Rahmen des neuen Handelsprogramms erhalten Unternehmen laut Xinhua Quoten für CO2-Emissionen und können überschüssige Emissionszertifikate an diejenigen verkaufen, die mehr Verschmutzungsrechte benötigen. Experten bemängelten jedoch, dass die Quoten äußerst großzügig zugeteilt würden, womit zunächst kaum Anreize geschaffen würden, den Ausstoß zu mindern. China wolle erreichen, dass sich die Unternehmen erst einmal an das System gewöhnten. Später könnte es strenger werden.

Bereits seit 2013 hatten mehrere Städte und Provinzen in Pilotprojekten den Emissionshandel aufgenommen. Der nationale Start hatte sich aber verzögert. (APA/red)