Die Regierung in Peking will die hochprofitable Zahlungs-App AliPay des Fintech-Konzerns Ant Group zerschlagen und eine getrennte Plattform für das Kreditgeschäft des Unternehmens schaffen. Der Plan sieht darüber hinaus vor, dass Ant die Nutzerdaten, auf die sich seine Kreditentscheidungen stützen, an ein neues Joint-Venture zur Kreditwürdigkeitsprüfung übergeben muss. Dieses sei teilweise in Staatsbesitz. Das berichtete die “Financial Times” am Sonntag.

Die Volksrepublik verstärkt ihre Aufsicht über sämtliche Branchen

Der Schritt reiht sich ein in eine ganze Serie von Maßnahmen, durch die sich die chinesischen Behörden noch mehr Kontrolle über sämtliche Branchen verschaffen – von der Technologie bis zur Bildung. Nach Jahren des rasanten Wachstums will die Volksrepublik China damit die Aufsicht über Wirtschaft und Gesellschaft stärken.

Bereits im Herbst vergangenen Jahres geriet Ant ins Visier der Regulierer: Chinas Behörden vereitelten den geplanten Börsengang des Unternehmens und belasteten damit auch den Mutterkonzern Alibaba. Nur zwei Tage vor dem geplanten Debüt an den Börsen in Shanghai und Hongkong bemängelte die Finanzaufsicht bei Alibaba-Gründer Jack Ma, dass wegen veränderter Regularien die Offenlegungspflichten wohl nicht erfüllt würden. Kurz vor der Ziellinie platzte damit der mit mehr als 37 Milliarden Dollar weltgrößte Börsengang von Chinas Branchenführer beim mobilen Zahlungsverkehr.