Vor allem vier Banken aus China – die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), die Bank of China, die China Construction Bank und die Agricultural Bank of China – haben hier ihre Finger im Spiel. Laut den Angaben der russischen Zentralbank stiegen ihre Investments von 2,2 Milliarden US-Dollar auf saftige 9,7 Milliarden US-Dollar. 

Yuan statt Dollar

China hat ein ehrgeiziges Ziel: Sie wollen ihren Yuan als Alternativwährung zum US-Dollar etablieren. Gleichzeitig versuchen sie, das Vakuum zu füllen, das westliche Banken hinterlassen haben, nachdem sie sich aus Russland zurückgezogen hatten. 

Die Kredite, die chinesische Banken an russische Geldhäuser vergeben, sind besonders interessant, denn sie ersetzen den US-Dollar und den Euro weitgehend durch den Yuan. Ein Schachzug, um die westlichen Sanktionen zu umgehen. Andrii Onopriienko, stellvertretender Entwicklungsdirektor der Kiew School of Economics, bringt es auf den Punkt: “Die Kredite chinesischer Banken an russische Banken und Kreditinstitute, bei denen der Yuan größtenteils Dollar und Euro ersetzt, zeigen, dass die Sanktionen ihren Zweck erfüllen.” Doch hier steckt auch eine Gefahr: russische Unternehmen werden zunehmend abhängig von ihren neuen chinesischen Geldgebern.