
Christian Ortner: Der Rubel rollte – aber wohin eigentlich?
In Deutschland werden gerade „Moskau-Connections“ von Politikern und NGOs aufgedeckt, auch Geld aus Moskau ist im Spiel. Höchste Zeit, auch die einschlägigen österreichischen Netzwerke auszuleuchten, meint Exxpress-Kolumnist Christian Ortner.
Bei unsren nördlichen Nachbarn bahnt sich in diesen Tagen ein Skandal von gediegenen Ausmaßen an, der früher oder später auch Österreich berühren könnte. Im Zentrum steht derzeit noch die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig von der SPD. Die Dame gehört zum engsten Zirkel der Putin-Freunde in der Partei, zusammen mit dem niedersächsischen Ministerpräsident Stephan Weil, dem ehemaligen Schröder-Sekretär und jetzigem SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil, Schröders Ex-Frau Doris, dem ehemaligen brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck sowie Martin-Schulz, dem gescheiterten Spitzenkandidaten der Wahl von 2017 und einigen anderen hochrangigen Roten. Von einer regelrechten „Hannover-Moskau-Connection“ hat in diesem Zusammenhang die „Frankfurter Allgemeine“ berichtet und von „auffällig hohen“ Spenden an die SPD Niedersachsen aus dem Kreis der Russlandfreunde.
Dass diese Connection auch einen Seitenast nach Wien hat, wäre genauso wenig überraschend wie allfällige Befunde darüber, dass ein Teil des Geldes über Umwege aus Moskau kommt. „Um glaubwürdig zu bleiben, muss die Partei nun ihre diversen Kreml-Verbindungen schonungslos offenlegen,“ forderte mit Recht unlängst das Magazin „Focus“ – und für alle Parteien, die in Österreich in den letzten Jahrzehnten Regierungsverantwortung getragen haben, wäre dieser Schritt der Transparenz genauso geboten, immerhin sind die Verflechtungen vor allem staatsnaher Unternehmungen mit Russland hierzulande ja auch recht beeindruckend. „Hier zeigt sich ein generelles Problem, das in den vergangenen fünf, sechs Jahren sichtbar wurde – die enge Verzahnung von Politik und Wirtschaft. Wir haben nun nicht mehr nur Oligarchen aus dem Osten, wir haben längst auch kleine Austro-Oligarchen,“ meinte vor Beginn des Krieges der ehemalige OMV-Chef Gerhard Roiss in einem „profil“-Interview.
20 Millionen von Putin
Doch die Affäre um Manuela Schwesig hat noch einen zweiten, nicht weniger interessanten Aspekt. Denn in Zusammenarbeit mit zwei großen Umweltschutzorganisationen liess sie 2021 eine „Klimastiftung“ ins Leben rufen, die den Bau der Pipeline Nordstream 2 aus Russland ökologisch begleiten sollte – und nebenbei helfen, die US-Sanktionen gegen dieses Projekt zu umgehen. Finanziert wurde die umstrittene Stiftung mit 20 Millionen Euro, die der russische Staatskonzern „Gazprom“ überwies.
Damit unterstützte eine deutsche Ministerpräsidentin, ausgerüstet mit dem Geld Putins, ein Projekt, das schon damals von weitsichtigeren Beobachtern als „Waffe Russlands gegen die Ukraine“ beschrieben worden ist.
Zwar gesteht sie heute ein, dies wäre ein Fehler gewesen – aber davon wird halt keines der Opfer der russischen Kriegsverbrechen wieder lebendig. Auch hier gilt: während in Deutschland nun wenigstens begonnen wird, die Interessensgeflechte zwischen der Wirtschaft, der Politik und Moskau rund um das gescheiterte Nordstream-2-Projekt zu beleuchten und öffentlich zu machen, wird Österreichs massive Beteiligung daran nach dem Motto „Gehen sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen“ diskret entsorgt.
Aufzuarbeiten wird in diesem Zusammenhang, und zwar in ganz Europa und den USA, schließlich auch die Frage sein, inwieweit sich das Putin-Regime in den letzten 20 Jahren westlicher Umweltschutz-NGOs bedient hat, um Russlands geostrategische Ziele umzusetzen. Dazu gehörte und gehört vor allem, den Westen immer weiter abhängig zu machen von billiger Energie aus Russland. Und dazu ist es notwendig, alternative Energiequellen des Westens, von Kernkraftwerken bis hin zum „Fracking“ zu diskreditieren und damit politisch zu verhindern.
Genau hier decken sich die Ziele Moskaus zu hundert Prozent mit denen diverser Öko-NGOs und deren politischer Arme, den Grünen Parteien.
Die belgische Gazprom-Ministerin
Indizien, dass Russland derartige NGOs im Westen diskret finanziert hat gibt es weit über die nun aufgeflogene „Klimastiftung“ in Deutschland hinaus.So hatte schon vor Kriegsbeginn der französische Thinktank „Fondpol“ behauptet: „Wir haben festgestellt, dass Gazprom insbesondere Umwelt-NGOs finanziert, die dann in bestimmten europäischen Ländern sogar Minister stellen – z. B. in Belgien –, die dann offenbar eine Art Gegenleistung erbracht haben, indem sie den Ausstieg aus der Atomkraft verteidigt haben.“ Die derzeitige grüne belgische Energieministerin, eine erklärte Gegnerin von Kernkraftwerken, war tatsächlich Partnerin jener Anwaltskanzlei, die Gazprom in Brüssel vertrat – eine eher abenteuerliche Konstellation.
Schon 2014 behauptete der damalige NATO-Generalsekretär, Anders Fogh Rasmussen: „Ich habe Verbündete getroffen, die berichten können, dass Russland (. . .) aktiv mit sogenannten Nichtregierungsorganisationen zusammengearbeitet hat – Umweltorganisationen, die gegen Schiefergas arbeiten – um die europäische Abhängigkeit von importiertem russischem Gas aufrechtzuerhalten.“ („Guardian“, 19. Juni 2014.)
In den USA, wo ebenfalls eine Reihe derartiger Fälle von Finanzierung sogenannter Umwelt-NGOs durch Russland bekannt geworden sind, versuchen nun zwei republikanische Kongress-Abgeordnete, Licht in diese Zusammenhänge zu bringen
Her mit der Wahrheitskommission
Auch hier gilt: Österreich ist nicht nur keine Insel der Glücklichen, sondern gar keine Insel und deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit schon auf Grund seiner geografischen Lage prädestiniert, Ziel russischer Begehrlichkeiten zu sein. Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, bei Gelegenheit eine Art „Wahrheitskommission“ zu begründen, die Österreichs Verflechtungen mit Russland auf allen Ebenen transparent macht.
Kommentare
Als vor einigen Jahren die Diskussion wegen Frackinggas in Deutschland und Österreich aufkam, sagte ich damals schon, dass die Demonstrationen, Proteste, die mediale Hetze einiger Reporter und Unwahrheiten, die behauptet wurden, sowie manche Expertisen sogenannter “Experten”, die damals zu einem Verbot der Frackingaktivitäten führten, von russischen Gasförderern und den Pipelinebetreibern gesteuert und finanziert wurden. Damals wurde ich angefeindet und belächelt
Aber jetzt scheinen sich meine Behauptungen als wahr zu erweisen. Dahingehend sollten die Finanzen mancher NGOs und speziell der Grünen, nicht nur die Partei selbst, sondern auch deren Vertreter in einem speziellen U-Ausschuss untersucht werden. Am besten kurz vor den Wahlen…
Tja, genauso interessant wäre zu wissen, welche US-Gelder was in Europa finanzieren. Mir fallen da zB ein paar US-Oliga…., äh Philantropen ein.
… welche wertvollen Studiengänge man zB an der Central European University studieren kann. Kleiner Hinweis: MINT-Fächer sind keine dabei.
Sie sollten nicht vom Thema ablenken indem sie sofort die USA ins Spiel bringen! Während die Initiative der USA offensichtlich ist, bedient sich Putin verschlungener Pfade um zu unterwandern. Die Grünen und einige NGO`s haben auch bei uns in Austria Erklärungsbedarf!
jaja, dann aber bitte auch die ukraine-connections vieler politiker veroeffentlichen.
Die „Russland-Verträge“ reichen bis 1968 zurück: Das neutrale Österreich war das erste westliche Land, das langfristige Energie-Lieferverträge mit Russland bekam. Die „Bevorzugung“ Österreichs reicht bis heute: Erst im September 2006 wurden die Lieferverträge bis zum Jahr 2027 verlängert – die längste Laufzeit, die Russland einem Handelspartner zugesteht.
Einfach die NGOS zur Offenlegung der Einkünfte verpflichten – wie jedem Bürger auch und aus ist der Spuk.
Es wäre auch nicht verwunderlich zu erfahren, dass das Shuttleservice im Mittelmeer von der Rubelnation finanziert würde.
Breit aufgestellte Zerstörung der abendländischen Zivilisation, so wie es sich die NGO’s vorstellen.
Ein hervorragender Artikel. Die notwendige Aufklärungsarbeit wird aber von den linksverseuchten Medien nicht geleistet werden. Da müssen die Bürger schon selber aufwachen.
der russe ist extrem wichtig für europa.er ist ein guter und zuverlässiger partner,was man von brüssel und den USA nicht sagen kann.die ganzen sanktionen gegen russland sind total daneben.sie fallen auf europa zurück.wo waren die sanktionen gegen die USA im irak,syrienkrieg?überall mischen die USA sich ein um anderen staaten mittels krieg ihre NGO
interessen aufzuzwingen.
Ich wuerde nicht den Begriff “einmischen”, sondern “initiieren” waehlen…die von Ihnen genannten Kriege wurden von den USA begonnen (auch in Lybien), da ihnen die Machthaber nicht mehr gewogen waren…
Natürlich müssen wir genau das machen, was die Grünen und deren Verbündete bei den anderen Parteien nicht wollen: Wie müssen Rohstoffe und Energie in Österreich fördern wo es geht und auch kleine Umweltschäden in Kauf nehmen (ein Land voller Windräder ist noch viel schlimmer…). Wir haben dokumentierte Gasfelder, die mit der bereits hoch entwickelten Frackingtechnologie erschlossen werden können, und die unseren Gasbedarf größtenteils stillen können. Und zeitlich geht das bedeutend schneller als der Aufbau von Atomkraftwerken. Arbeitslose durch geschlossene Industriebetriebe und kalte Wohnungen werden die Politik noch dorthin prügeln aber es wird dauern.
In Österreich werden die “großen Schweiger” sicher gut gefüttert sein: NGO’s wie Global 2000, Greenpeace, Die Grünen, Gusi-SPÖ … höre NICHTS von den extremen Umweltbelastungen im Kriegsgebiet und den Auswirkungen auf das Globale Klima. Geschweige vom Leid der Menschen und der wirklichen Flüchtlinge. Dürfte eine positive Belastung sein kommt ja von Freund Putin. Und die Diktatur lieben sie ALLE unser GenossInnen.
Wahrscheinlich wird deswegen ständig die ÖVP attackiert – um von den eigenen Verfehlungen abzulenken!
So wie es im Moment in Österreich läuft werden alle ÖVP Beziehungen schonungslos ausgeschlachtet werden. Jene der FPÖ ein bisschen und all jene der übrigen Parteien gar nicht und wenn sie unvermeidlich aufploppen so werden sie ungeniert einfach ignoriert werden.
Was bei der Medienfinanzierungsintransparenz funktioniert wird auch bei den Russlandbeziehungen funktionieren.
NGOs haben sowieso einen Sonderschutz die sind die weißen Elefanten des Mainstream.
Am interessantesten wären mM. ja die Neos mit ihren philantrophischen Haus- und Hofoligarchen.
Interessanterweise ist das nie ein Thema.
Es stimmt schon: irgendwann kommt die Wahrheit an’s Licht! Es sollten alle Konzerne, welche sich als NGO’s bezeichnen, bzw. tarnen, einmal ordentlich unter der Lupe betrachtet werden.
Ich vermute der Rubel rollt dorthin, wo auch der Dollar hin rollte.
Die finanziellen Beziehungen von beispielsweise Pfizer zu Mitgliedern des nationalen Impfgremiums kämen mir als erstes in den Sinn..
👍👍👍👍👍👍👍👍
Kennen Sie den Sketch?
Ein Schüler hat eine Prüfung in Biologie aber er hat nur einzig alles vom Regenwurm gelernt, sonst nichts.
Bei der Frage über Ferkel leitet er vom Ringelschwänzchen welches wie ein Regenwurm aussehe zu diesem über um dann sein einziges Wissen abzuladen.
Die Grünen als fünfte Energiekolonne Moskaus. Wer hätte das gedacht! Doch so fügt sich eins zum anderen. Bei uns wird nichts passieren, weil die meisten Medien und die Justiz die Grünen schonen, egal was passiert. In den NATO-Ländern wird man in einigen Fällen die Samthandschuhe ausziehen.
Jetzt endlich geht mir ein Licht auf. Schon am Anfang waren mir die grünen Ziele und auch die organisierten Friedensmärsche suspekt. Aber das Fräcking Gas und Öl ist trotzdem keine Lösung für unsere Energie Deckung. Auch nicht gut für die USA, bei all den Umweltschäden die damit entstehen. Unsere Atomwirtschaft und unsere Kohle, dazu das fehlende Gas aus der Nachbarschaft währen in einer friedlichen Welt doch die beste Lösung. Weltfrieden wäre das gesuchte Ziel.
Bei millionenschweren NGOs und Austrooligarchen denke ich auch gelegentliche an das Jahr 2015 und eine seltsame Harmonie mit der damaligen russischen Regierungslinie. Der Russenfunk applaudierte damals immer äusserst lebhaft zu Merkels “wir schaffen das” und deren österreichischen Epigonen! Ist alles im Netz konserviert und zu finden!
tja.. wenn man daran denkt welchen gesellschaftlichen und finanziellen Schaden die „neuen, jungen, männlichen Fachkräfte“ aus dem 2015er Migrationsüberfall den europäischen Bürgern entstanden ist… über viele Generationen andauernd…
das schwächt Europa massiv