Die „Profiteure der Corona-Krise zu besteuern“ forderte jüngst in einer Rede, zwar nicht gerade dafür zuständig, aber umso populistischer, der UNO-Generalsekretär Antonio Guterres. Das Vermögen der Reichsten dieser Welt, behauptet der portugiesische sozialistische Politiker, sei während der Krise nämlich um rund fünf Billionen US-Dollar angewachsen. Wer sich mit welchem Recht diese Billionen krallen soll, erläuterte Guterres nicht weiter, aber behände nahmen andere Enteignungs-Phantasten wie die anti-marktwirtschaftliche Gruppe „attac“ den Ball auf – und forderten prompt eine Vermögensabgabe von schlanken 60 Prozent für „Reiche“.

Wer wird bitte ärmer, wenn Amazon mehr Geld verdient?

Natürlich kommt das nicht, jedenfalls nicht von heute auf morgen, aber so bereitet man das Klima für andere räuberische Attacken der Staaten gegen ihre Bürger vor.
Nun stimmt schon, dass die Vermögen von Elon Musk („Tesla“), Jeff Bezos („Amazon“) und anderer Multimilliardäre im Jahr 2020 teilweise beachtlich gewachsen sind; wenn auch bloß auf dem Papier.
Was man aber auch mit dem ökonomischen Sachverstand eines attac-Mitgliedes behirnen können sollte: dadurch, dass Elon Musk reicher geworden ist, ist ja kein Einziger Habenichts dieses Planeten um auch nur einen Cent ärmer geworden. Ein Problem, das einer Lösung harrt, ist da weit und breit nicht zu sehen.
Vor allem hat Herr Guterres leider nicht erläutert, was eigentlich die Ursache dieses Zuwachses an Wohlstand mancher Milliardäre war. Das hätte nämlich seine Forderung nach Enteignung etwas zerzausen können.

Wer glückliche Kunden hat, soll dafür bestraft werden

Denn besonders stark stiegen 2020 die Aktien jener Unternehmen, die während der Pandemie ihren Kunden besonders nützliche Leistungen erbrachten, wie eben zum Beispiel Amazon, das Millionen Menschen ermöglichte, trotz Corona schnell und unproblematisch shoppen zu können. Ganz Ähnliches gilt aber für die ganze Digitalwirtschaft, die Entertainment-Industrie oder den Pharmabereich – die Befriedigung von Kundenbedürfnissen während der Krise ließ, wenig überraschend, den Wert dieser Unternehmen steigen (und natürlich die irre Gelddruckpolitik der Notenbanken, aber das ist eine andere Geschichte).
Man muß wohl schon ein im wahren Glauben unerschütterlicher sozialistischer Politiker wie Herr Guterres sein, um auf die Idee zu kommen, Unternehmer, die in einer globalen Krise ihren Kunden besonders nützlich sind, dafür durch eine kleine Enteignungsaktion zu bestrafen.
Dass Herr Guterres, der vom Steuerzahler der reicheren UNO-Staaten ganz unabhängig von seiner Performance rund 200.000 Dollar netto Jahressalär bezieht, keinen Zusammenhang zwischen Leistung und Entlohnung versteht, überrascht wenig. Vielleicht könnte er aber trotzdem mit gutem Beispiel vorangehen und einen Teil seiner Gage den Opfern der Pandemie zukommen lassen. Denn „Profiteur der Corona-Krise“ ist man als hochbezahlter Spitzen-Beamter mit absoluter Jobsicherheit ja irgendwie auch.