
Christian Ortner: Unsere große Atom-Lüge
Dass Österreich als (fast) einziges Land der EU zwar selbst Atomstrom verwendet, dessen Erzeugung aber verteufelt und blockiert, findet eXXpress-Kolumnist Christian Ortner scheinheilig, verlogen und zutiefst unredlich. Es wird Zeit, das zu ändern.
Eine alte indianische Weisheit des Stammes der Dakota lautet bekanntlich: „Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, dann steigst Du besser ab.“
Österreich reitet mit seiner sturen, bockigen und irgendwie kindisch anmutenden kategorischen Ablehnung von Atomkraftwerken im Augenblick ein Pferd, das so tot ist wie ein Pferd nur tot sein kann. Denn in der ganzen Europäischen Union erleben wir gerade einen massiven Stimmungswechsel zugunsten der friedlichen Nutzung der Kernkraft. Außer Österreich, Luxemburg und Irland befürworten nahezu alle EU-Staaten die Einstufung der Atomenergie als Technologie, die geeignet ist den Klimawandel zu bekämpfen und daher gefördert werden soll. Selbst Deutschland, ein Epizentrum der Atom-Hysterie und Mutterland der desaströsen „Energie-Wende“, hat seinen Widerstand gegen die von Frankreich angeführte Atomkraft-Ja-Bitte-Fraktion aufgegeben und will diese Ambitionen nicht mehr blockieren. Deswegen hat ja auch Bundeskanzler Karl Nehammer jüngst nüchtern, aber zutreffend diagnostiziert: „Wahrscheinlich verlieren wir diesen Krieg“.
Wir reiten den toten Gaul einfach weiter
Doch Österreich, und das ist nicht im nationalen Interesse der Republik, weigert sich, das Ableben des Gauls zur Kenntnis zu nehmen. Statt dessen agiert die Regierung, nicht zuletzt unter dem nicht nur diesbezüglich schlechten Einfluss der Umweltministerin Eleonore Gewessler, nach dem Motto: “Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, sorge für einen bequemen Sattel – es könnte ein langer Ritt werden!”
Dabei sollte gerade aus grüner Perspektive Atomkraft ein brauchbarer Beitrag zu Klimaschutz sein, das sie ja praktisch ohne CO2-Emissioinen auskommt. Deswegen befürworten ja auch etwa die finnischen Grünen die Kernenergie ausdrücklich und stimmt nicht nur für die Errichtung eines neuen Mailers, sondern auch einer Endlagerstätte, die demnächst den Planbetrieb aufnimmt, als erste Europas. Auch diese Problem ist also grundsätzlich lösbar.
Wie überhaupt die hiesige Trotz-Haltung nicht zuletzt auf einer technisch-wissenschaftlichen Basis der späten 1980er-Jahre beruhen dürfte, als Kernkraftwerke tatsächlich noch ein gewisses Risiko darstellten, wenn auch ein sehr kleines bei korrekter Handhabe. Weder in Frankreich noch in Deutschland, weder in Finnland noch in der Schweiz hat es in den letzten 50 Jahren ein ernsthaftes Problem mit Reaktoren gegeben; unter allen Formen der Energiegewinnung fordert sie die mit Abstand geringste Zahl an Menschenleben pro Einheit erzeugter Energie.
Das gilt noch viel mehr für neuen Generationen von AKWs, die gerade auf den Markt kommen und von ihrem Design her sicher sind, oft auch viel kleiner und daher potentiell ungefährlicher, das sie nur kleine Mengen radioaktiver Substanzen benötigen.
Es gibt keinen, wirklich keinen rational nachvollziehbaren Grund, dass sich Österreich als fast schon einziges EU-Land gegen eine kluge und bedachte Nutzung dieser Form der Energiegewinnung stellt. Einfach wie ein trotziges Kind aufzustampfen und zu brüllen wird uns nicht gerade zu einem Gesprächspartner machen, dessen Argumente man ernst nimmt.
Mögen andere AKWs haben, wir nehmen ihren Strom
Dies übrigens noch viel weniger, als Österreich ja durchaus Atomstrom verwendet, nur halt nicht selbst erzeugten, sondern aus Frankreich, Deutschland (noch) oder der Tschechischen Republik importierten.
Atomstrom zu verwenden, und zwar nicht zu knapp, aber gleichzeitig dessen Produktion zu verteufeln und zu verdammen, das halte ich für eine durch und durch verlogene, unredliche und scheinheilige Haltung, die schnellstens abgedreht gehört.
Wir müssen ja nicht gleich selbst ein neues AKW bauen wie etwa unsere polnischen EU-Partner – für den Anfang wäre es schon hilfreich, in der EU den Widerstand gegen die Atomkraft und deren vernünftige Nutzung aufzugeben – und die Bevölkerung nicht weiter mit der irrationalen grünen Fundamentalopposition gehirnzuwaschen, sondern einmal ausführlich und korrekt über den Stand der Dinge aufzuklären.
Mit Christian Ortner (62) ist die kräftige Stimme des „Zentralorgans des Neoliberalismus“ (Ortners Online-Forum) beim eXXpress zu hören. Ortner lässt keinen kalt. So kompromisslos wie sein Einsatz für freie Märkte und freie Menschen ist auch seine Auseinandersetzung mit den „Sozialisten in allen Parteien“ (F.A.v.Hayek). Er verschont keinen. Ob es nun die EU und das Fiasko bei der Beschaffung der Corona-Impfstoffe, oder staatliche Eingriffe aller Art in die Wirtschaft sind. In der Vergangenheit war Ortner Wirtschaftsredakteur beim Nachrichtenmagazin profil, Chefredakteur der Wochenpresse, Herausgeber und Chefredakteur der WirtschaftsWoche Österreich und Herausgeber sowie Chefredakteur von Format.
Kommentare
Na es ist ganz einfach : findest du für ein Projekt eine Versicherung die das Risiko deckt dann ist die Idee nicht ganz soo blöd.
Jetzt kommts!!: weder für tiefseebohrungen für Erdöl noch für AKWS werden sie weltweit auch nur 1 Versicherer finden.
0also sollte man es lassen.
Hallo Hugo
Sie haben gerade Lea gefragt, woher sie ihre Präpotenz nimmt. Na ja, es wird wohl die gleiche Schublade gewesen sein, wie bei Ihnen. Woher nehmen Sie die Präpotenz für Ihre Behauptung, wenn Sie sagen, dass es das Interesse von uns allen wäre, dass genügend Strom erzeugt wird? Mein Interesse wäre es nämlich, dass wir alle weniger Strom verbrauchen.
Lieber Erich
Zu Ihrer Antwort auf Eva möchte ich wie folgt anmerken :
Vernunft ist erstens nicht zwingend ein Freund des Fortschritts und zweitens zeigt sich, dass uns der ungebremste Fortschritt gefährlich nahe an den Abgrund gebracht hat. Der Fortschritt kann also nicht so vernünftig gewesen sein. Zurück in die Steinzeit?
Im Grunde kann uns genau das mit ihrer Geisteshaltung schneller passieren. Naivität ist steigerungsfäig, da haben sie recht. Die schlechte Nachricht: völlige Blindheit ist nicht steigerungsfähig.
Ja, hat sich denn keiner gefragt WO in Zukunft der viele Strom für die E-Autos, E-Bikes (es will ja fast keiner mehr sich selber anstrengen), E-Roller (finde ich bei erwachsenen Leuten lächerlich), Klimaanlagen (nicht Durchzug machen oder Schatten, Strom verschwenden um zu kühlen!), E-Rolladen an den Fenstern, E-Laufbänder um Sport zu machen (NICHT an der frischen Luft laufen?), Stromfressende Computer, Telefonanlagen,…..usw. kann Grüne wirklich so BLÖD und NAIV sein ?
Der Susi scheint es offenbar vollkommen egal zu sein, dass die Endlagerung der Brennstäbe noch nicht einmal ansatzweise gelöst ist. Susis Motto: Hauptsache ich bekomme meinen Strom und das in unbegrenzter Menge. Oder anders gesagt : Hinter mir die Sintflut!
Wenn einem bei so einer Grundhaltung die Grünen im Weg sind, braucht man sich nicht mehr zu wundern, wenn an so vielen Ecken der Welt der Hut brennt.
PS: Hat Susi eigentlich Kinder?
die Verlogenheit beginnt schon mit dem Zwentendorf Volksabstimmungsmythos: weniger wurde die Atomenergie (mit 50,5% Mehrheit) abgelehnt, sondern der ungeliebte Kreisky hatte für diesen Fall der Ablehnung grossprurig seinen Rücktritt angekündigt… und sein Versprechen nicht gehalten.
An dr Marseille
Die Verlogenheit beginnt..
So richtig verstanden habe ich ihren Kommentar nicht, aber egal. Verlogen ist die Gesellschaft als ganzes sowieso und bei der Atomenergie im speziellen deswegen, weil wir alle brav Atomstrom importieren und damit auch gebrauchen. Aber, wir haben zumindest kein eigenes AKW und klopfen uns stolz auf die Brust umweltbewusst zu sein. Die Lösung wäre weniger Strom zu verbrauchen, die Fotovoltaik mit Stromspeicher und auch überhaupt andere Speichervarianten (mechanische Speicher) massiv zu fördern. Alles, was bei der Produktion von Strom entweicht oder mühsam bis fragwürdig entsorgt werden muss, wird uns bzw unseren Kindern auf den Kopf fallen.
es bleibt das Problem der hochaktiven Abfälle dennoch für ein paar tausend Jahre … in einer freien Marktwirtschaft gäbe es keinen einzigen Betreiber, wenn die Betreiber sowohl die Sicherheit als auch die Endlagerung garantieren müssten — und ja, als Atomwaffenstaat benötige ich ausreichend hochaktives Material zur Anreicherung in der Wiederaufbereitung…😎🧐🥶
ansonsten bin ich Christian Ortner dankbar für seinen Mut, heikle Themen anzusprechen ✌️
@ Aurelius und “ach was”: In Fukushima gab es sehr wohl Strahlungstote. Aber ganz allgemein: Was nutzt die noch so moderne Technologie? Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Und seit Nine-eleven wissen wir, dass böswillige Menschen auch sehr massive Bauten in wenigen Stunden zum Einsturz bringen können. Eine atomare Katastrophe kann man doch nicht mit Eisenbahnunfällen oder Staudammbruch vergleichen. Er macht unter Umständen ein halbes Land auf mehrere Hunderttausend Jahre unbewohnbar.
Der Kommentar klingt wie Selbstmord als Angst vor dem Tod. Zu bestreiten, dass es eine sicherere, umweltverträglicher und nachhaltigere Art und Energieerzeugung gibt, zeigt von viel Phantasie aber nicht von Vernunft. Also Verzicht auf alles, was “gefährlich” sein könnte, zurück in die Steinzeit? Naivität ist tatsächlich noch steigerungsfähig.
Na es ist ganz einfach : findest du für ein Projekt eine Versicherung die das Risiko deckt dann ist die Idee nicht ganz soo blöd.
Jetzt kommts!!: weder für tiefseebohrungen für Erdöl noch für AKWS werden sie weltweit auch nur 1 Versicherer finden.
0also sollte man es lassen.
Das Thema wurde vor dem Tschernobyl anderes auch von der Stasi-KGB bewertet. Auch “Greenpeace” Aktion 1987 Schadstoffe sind grenzenlos, wurden die Behauptungen bis heute nicht ausgewertet. “Warum Stasi-Genossen”?
Dieses schöne Land wird von PolitologInnen, SozialpädagogInnen, MaoistInnen und BolschewikInnen ideologisch total überrannt und zugrunde gerichtet. Der Ehrliche und der Fleißige ist der endgültige Verlierer, emigriert, solange es noch geht!
sehr guter kommentar. die sollen uns mal alternativen bringen. können sie nicht. was ist das für eine umweltpolitik wenn man die landschaften mit windräder übersät und keine grünen wiesen mehr sieht. wie kann man sowas noch wählen.
Ich denke wir erleben gerade wie NGO eine Regierung gekapert haben. Im Windschatten der durch einen Spießrutenlauf geschickten, taumelnden ÖVP wird versucht Fakten zu schaffen.
Allein die Postenbesetzungen der Grünen waren klare Schachzüge, linke Ideen mit grünen Tarnanstrichen, Gesetz werden zu lassen.
In Österreich kann mit Unterstützung der Medien viel angerichtet werden. in Europa ist man gerade dabei die Gewesslers beiseite zu schieben, die Realität scheint doch ein wenig stärker zu sein als Green-Spleen.
Eine Realität die die EU selbst geschaffen hat. Niemand hätte beabsichtigen sollen Gas und Kohle zu verbannen. Auch Technologien welche co2 binden und kohlekra0ftwerke effizienter machen wurden verteufelt denn in D kommt der Strom as Dose und wird im Netz gespeichert !! Wenn so ein Mist durchgeht dann braucht man sich ned wundern wenn es sich die clevere Atombombe richtet.
Weit hab ihr es gebra0cht ! Da wars ihr doch soo einig gegen Klimawandel und gegen Kohle und Gas …..dass ihr übersehen habt wem ihr mit euren Kreuzchen gedient habt ! Grün wa0r das sicher nicht. Aber wer so dumm denkt wird halt ausgenutzt. Ich wäre gegen Aromastoffe aber nicht gegen die Forschung an sich.
0atim ist keine Brückentechnologie NEIN NIEMALS außer die Brücke ist unendlich. Warum werden keine Reaktoren abgeschaltet sondern die Laufzeiten immer nur verlängert ? Weil ein rückbau auf die grüne WWieseunbekannt teuer wäre. Nur in Deutschland gibt’s ein Projekt dazu. Also Herr orthner : es geht nicht um stylische nette neue AKWS sondern um die Schrottmeiler die ganz Europa betreffen.
Die Wahrscheinlichkeit eines Gaus ist verschwindend gering . Und doch habe ich Tschernobyl und Fukushima erlebt und auch die Hilflosigkeit wenn man beginnt zu überlegen wie man Millionen von leuten evaluieren soll.
D0as will ich nie wieder. W0arum musste ich sowas als Kind durchdenken und warum gibt es dazu noch immer keine Lösungen.?
Mehr Kohle im Tausch gegen Atom bitte. Das Klima hält das aus !
@ No Name
Kaum ein Österreich weiß, dass unser Staat (Atominstitut) seit 1962 mitten in Wien, nahe des Donaukanals, wo der Prater beginnt, friedliche Atomkraft mit einem Atomreaktor zur Forschung nutzt.
Der Reaktor ist angeblich rd. 12.000- mal “ schwächer“ als der in Temelin.
Der Brennstabaustausch samt Entsorgung der alten Stäbe, angeblich in die USA soll, 2012 gut funktioniert haben.
Angeblich soll es dennoch schon einmal eine kritische Situation gegeben haben, weshalb nach notgedrungener Ableitung zu heiß gewordenen Kühlwassers in den Donaukanal den Fischen „viel zu warm“ geworden sein soll.
Offiziell berichtet wurde darüber nicht.
Also nur eine Verschwörungstheorie.
Gibt so ein Teil auch id oststeiermark zur Forschung.
Forschung ist eh o.k. nur die alten schrottmeiler ? Wer entsorgt die ? Blödsinn von brückentechnologie zu reden .Das macht die athomlobby gerne .
Wenn die Leute immer dummer werden und deutschen 0ausenministerin meint der Strom kommt ad Dose und wird im Netz gespeichert…..wenn sowas durchgeht dann hat die gut aufgestellte lobby ein leichtes Spiel.
Ist so.
Wenn die Kraftwerke Sicher sind und
das Abfall Problem gelöst! Dann ja!
Bis jetzt Nein!!!
Wer alte weiße Männer bei den Wiener Philharmonikern bemängelt, sollte auch jungen grünen Frauen in der Politik mit Argwohn begegnen.
Sehr treffend! Besser kann man das Problem nicht benennen!
warum fällt mir so was nie ein.
Es gibt keinen, wirklich keinen rational nachvollziehbaren Grund, dass sich Österreich als fast schon einziges EU-Land gegen eine kluge und bedachte Nutzung dieser Form der Energiegewinnung stellt.
Doch, gibt es:
1. Neue Salzwasser-Technologie und Brennstab-Recycling-Patente hält nur China.
2. Endlagerung immer noch ungelöst.
Sehr gut Herr Ortner. Österreich kann seinen Strombedarf nur zu 75% decken. Sonne und Wind sind nicht immer da. Der Bedarf wird in den nächsten Jahren noch stark steigen. Gewessler soll endlich die Wahrheit sagen, wo der Strom herkommen soll für die ganzen Elektro Autos, Scooter und Fahrräder. Geht nur mit importieren Atomstrom. Mich verkauft die nicht für blöd.
Mein Wunsch: Gewessler soll einfach nur “adieu” sagen…
Als Elektrotechniker weiss ich (und jede/r andere mit Grundwissen ausgestattete Mensch), dass Elektronen kein Mascherl (heutzutage “Tag”) haben.
Wir nehmen Strom nur aus Windkraft oder Wasserkraft?
Wie soll das gehen ?
Danke , Herr Ortner , für diesen großartigen Beitrag . Er sollte den Bürgern zu denken geben, die es noch können. Grüne sind das aber nicht…:-))
Mag schon sein, Herr Ortner, dass alles sicher ist…nur die Verlogenheit der Gruenen, deren gesamte Bewegung zu einem Gutteil auf dem Protest gegen Atom beruht, stoesst doch etwas sauer auf…Freda und Guenter rotieren in der Bio-Erde…
Machen Sie Urlaub wo Österreich am Schönsten ist.
Machen Sie Urlaub im Propellerland………..
Der Aufstieg der Grünen ist dem Totalversagen der selbsternannten Eliten zuzuschreiben. Puncto Atomstrom scheint die EU und Europa gerade aufzuwachen, Österreich zeigt aber ein beschämendes Bild. Wie fast überall heutzutage …
Ich dachte es gibt sowas wie einen Ministerrat, wo Themen innerhalb der Regierung abgestimmt werden. Bei Türkis-Grün scheint es so zu laufen, dass Grün gegen Türkis öffentlich und Medien-unterstützt kritisieren darf, die grünen Regierungsmitglieder Gewessler (Atomstrom, Lobau) und Zadic (WKStA, Pilnacek) aber Narrenfreiheit haben, uns selbst im Ausland lächerlich machen dürfen.
Genau so ist es.
Interessant, dass diejenigen in der Politik (und nicht nur dort…), die den „Impfgegnern“ Wissenschaftsfeindlichkeit vorwerfen, in der Frage der Atomkraft argumentieren, dass man der Wissenschaft nicht trauen kann…
Es bleibt dabei, dass das Grundübel unserer Zeit ist, dass seit dem Zusammenbruch des von uns so bezeichneten „Kommunismus“ keine ganzheitlichen die Ökonomie und die Gesellschaft umfassenden politischen Modelle mehr vorhanden sind, weder im „Westen“ noch im „Osten“ (den es gar nicht mehr gibt). Die „Wahrheit“ verkommt daher zu einer Tochter der Zeit. Nicht, dass dieser Satz falsch wäre („was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“), aber er verlangt, dass dann der Einzelne seine eigenen Modelle entwirft, und sich von Politik und Gesellschaft abwendet, oder sich anderen anschließt, die abseits der Gesellschaft operieren. Den Meisten geht es um Halt und Orientierung im Leben, nicht darum, zu jeder Frage die richtige Antwort parat zu haben, genau deswegen wählt man Volksvertreter. „Sachliche“ Argumentation, das Abwägen von Argumenten, eine „faktenbasierte Entscheidungsfindung“ etc. funktionieren in der Politik ohne übergeordnetes Denkmodell und Gesamtkonzept nicht. Dass Grüne und weite Teile der „Linken“ (die gibt es auch nicht mehr wirklich) in A und D in der Atompolitik (möglicherweise) falsch gelegen sind bzw. immer noch liegen, ist das kleinere Übel. Dass größere Übel ist, dass es reiner Aktionismus war, und sie keine anderen Antworten hatten, als sich auf den Atomstrom der Anderen zu verlassen. Die hiesige „Rechte“ (die es auch nicht mehr gibt) braucht da gar nicht stolz sein, immer nur das Ausländerthema oder Migration/Asyl etc. auszugraben, um eventuell Wahlen zu gewinnen, ist ebenfalls keine intellektuelle Meisterleistung. Die Lösung der Probleme unserer Zeit wird von einer solch orientierungslosen Politk den sogenannten „Experten“ überlassen, die längst gekauft sind und nur die Interessen einiger Weniger vertreten. Ein Trauerspiel auf dem Rücken der Bevölkerung. Frohes Neues Jahr!
das Asyl- und Migrationsthema braucht man nicht “auszugraben”… es spitzt sich in einer Weise laufend und immer weiter zu, die geradezu dramatisch ist. Da rede ich noch nicht einmal von den amokhaften Gewalttaten, die sogenannte Asylwerber laufend hier verrichten, die sich realiter weit schlimmer ausnehmen, als jedes rechte Orakel vor 2015 zu mutmaßen gewagt hätte.
Da spreche ich vom Qualitäts-, Bildungs- und Kulturverlust, der sich manchmal sehr deutlich (zB in den Schulklassen mit vielen Asylwerbern) manchmal deutlich (zB bei der Besetzung des öffentlichen Raums, Parks etc) und manchmal eher subtil (zB wenn man mal durch die Straßen einer österr. Stadt fährt und die Arabisierung der Geschäfte und Straßen in Ruhe auf sich wirken lässt) breitmacht. Der beschriebene Effekt plus Demographie auf der einen Seite der Gleichung ergibt mittelfristig Umvolkung auf der anderen Seite der Gleichung. Und die raubt uns garantiert realiter mehr, viel mehr Lebensqualität und Sicherheit als das bunte Grünmärchen vom menschengemachten Klimawandel.
Einfach das Volk befragen!
Das große Problem, das ich mittlerweile bei der Atomkraft in Österreich sehe: Wir haben dafür auf Kundenseite, also auf Seite der Energieversorger, keine Kompetenz zum Thema Nukleartechnik.
Unsere Energieversorger kennen sich bestens mit Wasserkraftwerken, Umspannwerken, Schaltanlagen, kalorischer Energieerzeugung aus, wissen, welche Probleme beim Betrieb dieser Anlagen auftreten und arbeiten dieses Wissen in die Spezifikationen der neu zu vergebenden Projekte ein, damit bekannten Problemen zukünftig a priori entgegengewirkt wird.
Nur bei Atomkraft haben wir keinerlei Erfahrung im Anlagenbetrieb.
Beim Bau einer aktuellen Anlage müsste man sich also weithin auf die Hersteller verlassen, statt dem Hersteller durch entsprechende – auf Praxiswissen basierende – Spezifikationen ein Anlagendesign vorzugeben, das im Betrieb keine Probleme macht.
Dieses Wissen ist heute weder auf Seiten der Energieversorger, noch auf Seiten der Behörden vorhanden.
Wobei das wahrscheinlich vielen anderen europäischen Staaten ähnlich geht.
Außer Frankreich, das ständig seine Nuklearindustrie als nationales Asset gehegt und gepflegt hat.
Auch wenn ich absolut kein Unterstützer seines Neoliberalismus bin, so habe die politischen Analysen von Herrn Ortner immer gerne gelesen, da sie meistens mutig waren bzw. einen Blick über den Tellerrand hinaus mit sich brachten.
Seine letzten Kommentare hier auf exxpress zur Gesundheitskrise fand ich tendenziell langweilig und uninspiriert. Aber mit diesem Beitrag hat er wieder zugeschlagen…
Korr:
Danke für diesen nüchternen, sachlichen Artikel zu einem völlig klaren Thema – wer heute den Fortschritt verweigert wacht morgen in der wissenschaftlichen Provinz auf, aber vielleicht fühlen wir uns in dieser ja wohl. Wieder einmal schweigen die Eliten aus Wissenschaft und Politik – aus welchen Gründen auch immer, typisch österreichisch eben.
Ich verstehe dieses große Entsetzen der Gründen nicht. Wenn die Grünen E-Autos forcieren, müssen sich die Grünen auch fragen: “woher soll denn nun der Mehr-Strom dafür herkommen?” Fragen sich die Grünen das nicht, dann ist das verantwortungslos, was wiederum die Scheinheiligkeit der Grünen ans Tageslicht bringt.
… die Grünen fragen eben nicht. Und wenn, dann kommt höchstens das Argument: Windräder und PV. Der Verstand in dieser Ideologie setzt aus und wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt. Absurd.
Danke für diesen nüchternen, sachlichen Artikel zu einem völlig klarem Thema – wer heute den Fortschritt verweigert wacht morgen in der wissenschaftlichen Provinz auf, aber vielleicht fühlen wir uns in dieser ja wohl. Wieder einmal schweigen die Eliten aus Wissenschaft und Politik – aus welchen Gründen auch immer, typisch österreichisch eben.
Für die Grünen ist Atomenergie bedrohlich,
hingegen sind Migration und Islamisierung eine Energie und Kraft die das Land bereichert.
Ob das Österreich wirklich guttut?
… geht mit der Zeit. So auch die Grünen bald – hoffentlich.
Atomkrafttechnologie wurde weiterentwickelt und speziell die Themen Betriebssicherheit, Wiederaufbreitung und Effizienz wurden adressiert.
Daß eine BachelorIn der Politikwissenschaft ( was immer das für eine Wisschenschaft auch sein soll ), davon keine Ahnung hat ist klar. Wenn sie noch dazu ideologisch motiviert eine gesellschaftspolitische Agenda hat, die keiner sonst will, ist das auch klar.
Wenn wir jetzt beim Monopoly – Spiel wären, würde ich sagen. Alles lustig. Haha. Aber wird sind hier im echten Leben und haben Herausforderungen zu bestehen, die wahrscheinlich den Horizont so mancher Regierungsmitglieder überfordern.
Ich wüsste schon rational nachvollziehbare Gründe gegen Atomkraft und sage nur: 1986, 2011.
Wenn 2 Ereignisse, wovon das zweite keinen Strahlungstoten forderte und beide Unfälle durch moderne Technologien und Überwachungen heute nicht mehr erfolgen würden, für ihre Meinung reichen, dann bin ich angesichts der 3 Unfälle der Eisenbahn nur allein in Deutschland 2021 für eine sofortige Sperre aller Bahnen zumindest in der EU. Unbegründete Panik st eins schlechter Ratgeber!
Ich meine mich im selben Zeitraum an Brüche von Staudämmen, z.B. in Italien, zu erinnern.
es gibt Dogmen mit denen der Österreicher aufgewachsen ist. Dazu gehören die “immerwährende” Neutralität, die “Atomkraft-Nein-Danke” Haltung und die Ablehnung der “Gentechnik”.
Wiewohl die Frage eines “Endlagers” mir bei Stoffen mit dieser immensen Halbwertszeit und Gefährlichkeit nach wie vor nicht wirklich “gelöst” erscheint und Fkushima sicherlich ein globaler Schock war (Japan ist ja nicht gerade eine technologieferne Nation mit veralteter Billigtechnik und war wohl ebenso davon überzeugt, die Lage im Griff zu haben) sollte es doch eine offene Debatte geben.
Vermutlich tritt stattdessen bald wieder Gewessler auf den Plan – mit Strom aus dem Lastenfahrrad-Dynamo vielleicht. Immer mehr wird doch jetzt schon ersichtlich, wie sehr die Grünen in Wahrheit die Geschicke des Landes lenken: zunächst die Justiz von Zadic’ Gnaden, die den Daumen über allen unliebsamen Kontrahenten schnell mit “völlig unabhängigen” Ermittlungen senken kann (und das auch tut), dann Gewessler aus Rand und Band agiert ohnehin wie eine Dreijährige mit Laufrad im Porzellanladen, dann Mückstein an einer Schlüsselposition im Land in der größten Gesundheitskrise aller Zeiten und Kogler orchestriert das Orchester infernale. Wir haben da ein Problem!
Die Trümpfe der Grünen sind dabei kaum zu stechen: einerseits haben sie es geschafft, die argumentative moralische Deutungshoheit für sich weitgehend einzunehmen, andererseits argumentieren sie an allen Fronten mit der Logik der Notlage. Aus dieser verhängnisvollen Kombination entstehen schnell neue Gesetze und im Handumdrehen werden wir uns wohl schon ziemlich wundern dürfen, wie das Leben von Gewesslers, Mücksteins und Zadic’ Gnaden neu geregelt wird – zum Wohle der Allgemeinheit, der Schöpfung, der Gesundheit, der Zukunft, …. suchen sie es sich aus. Der totalitäre Staat verpackt seine Anliegen immer rosig…
Sehr gute Analyse der Situation und der “Seele” der Österreicher!
Ich möchte hinzufügen, dass die Grünen heute nicht da wären wo sie sind, hätten sie nicht zahlreiche Unterstützer in der Medienbranche. Diese Sympathie führt zu einer milden Berichterstattung, und erforderlichenfalls zu einer Selbstzensur.
Wenn man die Zeitungen liest, vernimmt man eher wenig(er) Kritik an den Grünen, obwohl die von ihnen geführten Ministerien sehr chaotisch bzw. “eigenwillig” geführt werden. Wäre der Gesundheitsminister von der FPÖ, man hätte ihn (oder sie) aus dem Land gejagt. Auch wäre eine Impfpflicht unter ÖVP+FPÖ nicht möglich, da die Medien dagegen aufbegehrt hätten und “Vertreter aus Zivilgesellschaft” zu Demonstrationen aufgerufen hätten.
Während einer Zugreise hatte ich Zeit, mich wieder einmal der “höherwertigen” Printpresse zu widmen, und war erstaunt, wie wenig die Grünen für ihre grottenschlechte Performance, insbesondere im Gesundheitsressort, kritisiert werden.
Ich denke, dass wir noch staunen werden, wozu die Grünen – seien sie in Regierung oder nicht – imstande sein werden.
sehe ich auch so, Bahnfahrer – “grün ist gut und richtig” (siehe Deutungshoheit) lernt man nicht nur in den Printmedien. Überall spielt Gesinnungsfernsehen eine Rolle. Der Nachrichtenmoderator, der vielsagend den Blick neigt oder die Stimme hebt, die Universum-Sendung, die uns anstatt Biologie und Natur pausenlos die Verfehlungen des Menschen vermitteln will, die Kindersendung, die erklärt, dass Klimaschutz und Zuwanderung voll cool und wichtig sind, die Fussball-Pause (say no to r….) usw usw. Am besten funktioniert die Grünindoktrination dann, wenn man gar nicht merkt, dass man indoktriniert wird – obwohl das in Österreich fast fortwährend passiert. Dies bereitet dann die Basis für die moralische Deutungshoheit, mit der sich fast alles durchsetzen lässt, auch wenn man offiziell nur 10-15% Stimmanteil hat …. vor allem in einer !Notlage! oder anhand eines Präzidenzfalls ist es doch dann endlich geboten, das Richtige zu tun, oder?
(Moralische) Deutungshoheit + Notlage brauchen noch einen Anlassfall und dann kann gehandelt werden:
So wird es etwa immer wärmer (!menschengemacht! – damit meinen wir alte weiße Männer) – da ist es doch geboten den Lobautunnel abzudrehen, oder? Neben der Rettung der hervorragenden Artenvielfalt in der Au…
Ein Foto von einem ertrunkenen Migranten? Er war auf der Flucht (!menschengemacht! – damit meinen wir alte weiße Männer). Natürlich verpflichtet uns das zur Aufnahme noch weiterer und immer weiterer unbegleiteter Minderjähriger….
Nein.
Das ist kein totes Pferd.
Die Atomkraft wird gerade intensiv gepusht, das ist aber nicht im Interesse von uns allen.
@Lea Sie schreiben vom “Interesse von uns allen”. Woher nehmen sie die Präpotenz von “allen” zu sprechen. Das Interesse von uns allen ist, dass genügend Strom erzeugt wird.
Realistisch kann das NUR mit Hilfe von AKW’s erfolgen, noch dazu weil ja die soooo umweltfreundliche e-Mobilität propagiert wird. Und das ausgerechnet von jenen die gegen AKW’s sind ?!?!
Hauptsache der Strom sprudelt (noch) aus der Steckdose. 😉
PS: Haben sie sich schon auf einen Blackout vorbereitet???
Mit importierten Atomstrom laden wir zum Teil die geförderten E-Autos!
Denn in der ganzen Europäischen Union erleben wir gerade einen massiven Stimmungswechsel zugunsten der friedlichen Nutzung der Kernkraft.
Wohin mit dem Atommüll – Finnland errichtet als erste in der EU eine Endlagerstätte?
Wir erleben auch einen politischen Linksruck in der EU. In Österreich wird das der endgültige Siegeszug von Kickl!!!
Mit Grüner Argumentation zu den Batterien bekommen wir auch die Atom Endlagerlagerung sauber hin. – bald gibt es eine sichere Lösung…