
Christian Ortner: Warum sollen wir eigentlich Fremde integrieren?
Wo immer es Schwierigkeiten mit Migranten gibt, wird gefordert, der Staat müsse sie einfach besser integrieren. Das ist Unfug, meint Exxpress-Kolumnist Christian Ortner, es geht viel eher darum, den Gesetzen Respekt zu verschaffen. Mit allen Konsequenzen.
Wenn wieder einmal ein junger Afghane eine Frau vergewaltigt oder syrische Männer in der Öffentlichkeit randalieren, dann können sich nahezu alle Politiker, aber auch Medienmenschen ziemlich rasch auf eine Art Wundermittel einigen, das derartige Probleme in Hinkunft aus dem Weg räumen soll: Der Staat müsse sich eben noch mehr anstrengen, die Zugewanderten »zu integrieren«. Also noch mehr hauptberufliche Sozial-Mechaniker, die solange an den Migranten herumschrauben und ihnen gut zureden, bis diese den Unterschied zwischen einer Dating-Plattform und einer Gruppenvergewaltigung begriffen haben, nur mehr Schweinebraten essen, Krachlederne tragen und sich auf das Christkind freuen. »Es braucht Sozial- und Jugendarbeit. Und Geld dafür«, war etwa, wenig überraschend, nach den Linzer Krawallen im Standard zu lesen.
Schuld ist nie der Täter
Das ist nach jeder Vergewaltigung, nach jeder Macheten-Attacke und jedem »Allahu Akbar«-Krawall die routinemäßige Schuldumkehr. Schuld sind nie die Täter, sondern »die Gesellschaft« und ihr Mangel an »gelebter Integration und verantwortungsvoller, mitmenschlicher, empathischer Politik«, so der Standard. Ich halte das, offen gesagt, für Quatsch.
Wo steht eigentlich geschrieben, dass ausgerechnet der Staat dafür verantwortlich ist, dass Fremde, die aus freien Stücken in unser Land gekommen sind (das ja bekanntlich von sicheren Drittstaaten umgeben ist) auch noch so umerzogen werden, dass sie eine Vergewaltigung nicht als Ausdruck der Zuneigung verstehen und davon Abstand nehmen, Übellaunigkeit durch Randale im öffentlichen Raum zu vertreiben?
Gesetze reichen völlig
Es mag vielleicht etwas altmodisch klingen, aber von Menschen, die, aus welchem Grund auch immer, zu uns kommen, erwarte ich mir, dass sie sich vor allem an die Gesetze unseres Landes halten. Punkt. Das reicht im Normalfall völlig aus, um gröbere Probleme zu vermeiden. Ob sie sich hingegen »integrieren«, also unsere Sitten und Gebräuche annehmen oder nicht, ist mir herzlich egal. Auch die berühmten »Werte«, die ihnen wichtig sind, interessieren mich nicht im Geringsten – solange sie mit der hiesigen Rechtslage kompatibel sind. Und zwar auf Punkt und Beistrich.
In den USA kann man als Einwanderer auch jahrzehntelang die Sprache, die Gebräuche, die Religion und das Essen der alten Heimat behalten und sich auch nur mit den ehemaligen Landsleuten gesellschaftlich austauschen – der Staat wird dich in Ruhe lassen, solange du dich an die Gesetze hältst, deine Steuern bezahlst und nicht zu schnell am Highway unterwegs bist.
Auf deine Integration hingegen wird der Staat nicht den geringsten Wert legen – das wird als Privatsache verstanden, und das ist auch gut so.
Abschieben, und zwar konsequent
Dass bei uns die Integration von Staats wegen als Wundermittel gegen von Migranten verursachte Probleme gilt, liegt daran, dass es bei uns keine vernünftige Migrationspolitik gibt. Diese würde einfachen Kriterien folgen: vor allem muss der Staat an den Grenzen, seien es die der EU oder nationale, abweisen können, wen er nicht auf seinem Territorium haben will. Und wer hier ist, hat sich an die Gesetze zu halten. Wer das nicht will, wird schon in mittelschweren Fällen ohne Federlesens abgeschoben. Und: Wer hier ist, hat zumindest nach einigen Jahren für seinen Lebensunterhalt zu sorgen, wer dazu nicht willens ist, wird ebenfalls gebeten, den Ausgang aus dem Land zu finden.
Wo ein Wille, da ein Gesetz
Schon klar, das ist juristisch alles nicht so einfach. Aber in der EU ist es ja in den vergangenen Jahren völlig gebräuchlich geworden, Gesetze und Regeln äußerst flexibel zu handhaben, etwa, wenn es um das Verbot der Staatsfinanzierung durch die Notenbanken, die Schuldenobergrenzen oder eine ganze Latte anderer Normen geht. Wo ein politischer Wille, da ein juristischer Weg, und das sollte auch für die existenzielle Frage der Migration gelten.
Würde Zuwanderung endlich nach diesen einfachen, klaren und verständlichen Regeln organisiert werden, könnten wir uns die ganze Integrations-Industrie und ihre Zehntausenden Nutznießer ersatzlos ersparen, die sich dann in der Produktion nützlich machen könnten.
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Kommentare
Gute Worte.
Was können wir tun um das zu erreichen?
Ich würde ihnen nur Schweinefleisch füttern sonst nichts und nur fettes
warum ? Sie hassen uns .
Ich denke der Begriff “Integration” wird leider viel zu oft fehlinterpretiert. Wer unter Integration das nahtlose Einfügen in unsere kulturellen Werte und Vorstellungen versteht und das von Menschen aus dem Orient mit mäßiger bzw. nicht vorhandener Bildungsausstattung nach westl. Vorstellungen erwartet, der denkt da irgendwie ums Eck. Wie man ja deutlich sieht ist der Fuß auf dem der Bildungsstand der meisten Ankömmlinge ruht, eher religöser Natur, was Anders kennen sie bestenfalls aus den soz. Medien. Unter Integration würde es vorerst wirklich reichen die Gesetze des Landes zu befolgen, allerdings hat das trocken betrachtet einen Haken. Der Österreicher, im Prinzip jeder westl Europäer, ist ein Gesellschaftsmensch bei dem das Zusammenleben auf etwa gleichem, zumindest kulturellem Niveau erfolgt. Wir wollen ja eine homogene Gesellschaft sein, die zwar bunt sein darf aber trotzdem irgendwie zueinander findet. Das ist aber hier das größte Problem und wird so leicht nicht zu lösen sein.
Integration bedeutet nicht Schweinsbraten essen, sondern ein Minimum an Interesse und Respekt gegenüber Kultur und Sitten des Gastlandes zu haben. Das ist mir keineswegs egal.
Richtig ist allerdings, dass der Staat das nicht machen kann und muss. Wer das nicht mitbringt, sollte im hohen Bogen wieder raus fliegen.
Erste Zeilen gelesen und für richtig empfunden…..ich sehne mich nach einer Regierung die so für uns handeln würde! FÜR DIE BÜRGER…….
Sehr geehrter Herr Ortner,
Ich stimme zu 100% ihrem Artikel zu.
Besser hätte man es nicht schreiben können.
Das ist eben der Unterschied warum USA , China und Russland schon so lange an der Spitze sind und Europa jetzt untergeht , in wichtigen Fragen handeln die richtig und konsequent . Auch aus anderen Ländern über die wir uns noch vor kurzen überlegen geführt haben , hört man heute sehr diplomatische und intelligente Kommentare die uns Zeigen wie abgeschlagen Europa schon ist .
Wir in Europa sind die Trotteln und erst wenn wir uns das selbst eingestehen wird es der Anfang für eine Lösung sein .
In den USA würde es nicht einmal einem Erz-Demokraten einfallen, jungen gesunden Männern den Lebensunterhalt ohne Gegenleistung zu finanzieren. Was das betrifft, ist Europa ohnehin die Lachnummer der ganzen Welt.
Ein toller Kommentar, vielen Dank dafür.