Es war eine Meldung, wie man sie seit einigen Jahren fast täglich in irgendeiner Lokalzeitung in Österreich oder Deutschland lesen kann; in bundesweite Medien schafft es so etwas nur mehr selten, weil es nahezu Teil einer neuen Normalität geworden ist.

Und so berichtete das Bezirksblatt von Gmünd in Niederösterreich am 13. Februar Folgendes: »Vier jugendliche Asylwerber im Alter von 14 bis 17 Jahren sollen am 10. Februar gegen 20.15 Uhr einen Busfahrer in Gmünd schwer verletzt haben. (…) Laut Angaben des Busfahrers habe er die Jugendlichen mehrmals aufgefordert, den Bus (…) zu verlassen, nachdem sie sich nicht korrekt verhalten hatten – sie sollen die Beine auf die vordere Rückenlehne gelegt haben. Sie folgten der Aufforderung nicht und es kam zu einer Rangelei. Der Busfahrer kam bei dem Handgemenge zu Sturz und fiel über die Stufen aus dem Bus auf die Straße. Dort haben die Burschen noch weiter auf ihn eingetreten, bis Helfer herangeeilt kamen. (…) Der Busfahrer wurde in das Landesklinikum Gmünd gebracht. Er dürfte eine zertrümmerte Kniescheibe haben. Die Polizei konnte die Jugendlichen nach einer kurzen Fahndung noch im Ortsgebiet von Gmünd anhalten und ihre Identitäten feststellen. Sie zeigten sich teilweise geständig und werden auf freiem Fuß der Staatsanwaltschaft Krems angezeigt

Keine Angst vor Abschiebungen

Dass unsere jungen Gäste in so einem Fall nicht einmal ein paar Tage U-Haft befürchten müssen, ist unserer Gesetzeslage geschuldet – keine Fluchtgefahr, keine Wiederholungsgefahr, keine Verdunkelungsgefahr –, wirkt auf viele Menschen aber auf nachvollziehbare Weise irgendwie unbefriedigend. Und wer auch nur halbwegs mit dem Funktionieren der heimischen Justiz vertraut ist, kann einigermaßen abschätzen, dass die Täter angesichts ihrer Jugend und der damit vermutlich verbundenen Unbescholtenheit mit einer sehr, sehr milden Strafe werden rechnen dürfen. Die Gefahr, dass sie abgeschoben werden, bewegt sich überhaupt gegen Null, falls es sich um Syrer oder Afghanen handelt.

Kurz gesagt: Den Tätern droht nicht mehr als eine kleine Unannehmlichkeit, dem angegriffenen Fahrer bleibt seine zertrümmerte Kniescheibe. Und das Vergnügen, mit seinem Steuergeld unter anderem den Unterhalt dieser Asylwerber finanzieren zu dürfen.

Man muss kein Neonazi sein, der jeden Abend nostalgisch in Mein Kampf schmökert, um das irgendwie sehr, sehr unbefriedigend zu finden.

Die Abwendung von der Politik

Tatsächlich führt jedes Ereignis dieser Art dazu, dass immer mehr sehr friedliche und ganz und gar nicht »ausländerfeindliche« Bürger dieses Landes sich von einer politisch-medialen Klasse von Politikern und Journalisten abwenden, die ihnen erklären, dass sie »böse Rechte« sind, wenn sie solche Zustände und vor allem die achselzuckende Reaktion des Staates darauf für skandalös halten.

Ich wundere mich eigentlich nicht, dass diese Menschen dann irgendwann und in immer größerer Zahl Politiker wie Herbert Kickl wählen, die ihnen zumindest das Gefühl geben, für diesen Zorn Verständnis zu haben und ihn zu teilen. Ich wundere mich eher, dass angesichts des weitgehenden und nun schon über viele Jahre andauernden Versagens der etablierten Partei im Umgang mit Problemen wie dem hier geschilderten nicht noch viel mehr Menschen Politikern wie Kickl ihre Stimme geben.

Denn die pflegen nach Gewaltexzessen wie dem in Gmünd – man beachte übrigens das Eintreten auf einen bereits am Boden liegenden, was bei autochthonen Wirtshausraufereien gar nicht geht – stets die Problem wegzulabern, anstatt sie zu lösen. Wir müssen uns dann anhören, Schuld an dieser Gewalt sei die mangelnde Willkommenskultur der Einheimischen, ein Mangel an Sozialarbeitern und anderen Seelenmechanikern, das Gefühl der zu uns Gekommenen, nicht ausreichend angenommen zu werden und so weiter und so weiter.

Alles Bullshit, wenn Sie mich fragen, um die Schuld der politisch Verantwortlichen für die massenhafte Zuwanderung von Menschen, die hier nichts verloren haben, irgendwie geräuschlos zu entsorgen.

Was die Menschen wirklich wollen

Die große Mehrheit der Bevölkerung hat in dieser Frage eine ganz klare und eindeutige Haltung. Sie verlangt von der Politik erstens dafür zu sorgen, dass solche Typen erst gar nicht zu uns kommen dürfen und zweitens molto flotto ausgeschafft werden, wenn sie doch da sind und kriminell werden. So einfach ist das.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Kriterium nicht nur, aber auch und in einem sehr hohen Ausmaß darüber bestimmend sein wird, wer Wahlen gewinnt und wer sie verliert.

Politik und Politiker, die das berücksichtigen, sind keine bösen Nazis, welche »die FPÖ kopieren«, wie das dann oft heißt, sondern machen einfach ihren Job. So wie bis zu dem Angriff auf ihn der Busfahrer in Gmünd, der jetzt mit kaputter Kniescheibe im Spital liegt.

Hier können Sie den exxpress unterstützen

Ihr Beitrag hilft, unsere Berichterstattung noch weiter auszubauen und diese weiterhin kostenlos und top-aktuell zu Verfügung zu stellen.

Jetzt unterstützen!

Kommentare

  • @Prophezeihung sagt:

    Leider haben Sie Recht. Es wird so kommen, weil die österreichisch/deutsche Mentalität so funktioniert:
    Alles runterschlucken und beschwichtigen bis zum Erbrechen und dann überregieren.

    42
  • christian sagt:

    kein mensch fürchtet sich vor angeblichen rechten bösewichten, da ohnehin jeder, der noch arbeitet und seine steuern zahlt sehr verdächtig ist einer zu sein!

    50
    1. Geri Baum sagt:

      Wurde nicht sogar der Busfahrer gekündigt?

  • Starzi sagt:

    Es ist unfassbar..
    DasOpfer muss auch noch als Steuerzahler die Täter mitfinanzieren..Täter werden großzügig mit sozialen Leistungen (Klimabonus )vom Staat unterstützt ….
    Jedes Opfer ist ein Opfer zuviel und wird von den verantwortlichen Politikern verhöhnt…

    94
  • Loui XII sagt:

    Kompliment Herr Christian Ordner-punktgenau getroffen wunderbar geschrieben – jedes Wort deckt sich mit meinen persönlichen täglichen Erfahrungen und Erlebnisse der letzten zehn Jahre und meiner damit einhergehenden Metamorphose vom überzeugten Philanhropen zum wissenden Misanthropen und vom überzeugten loyalen Staatsbürger zu dessen Kritiker.

    117
  • Johannes sagt:

    In Schattendorf ist ein zweifacher Familienvater offiziell an einem geplatzten Aneurysma verstorben. Zuerst dachte man ja der “Raufhandel” auf den er sich dummerweise “einließ” wäre Schuld. Aber nein, weder Glasaschenbecher noch Schlagring waren es, sondern ein körperliches Versagen, eine Gefäßanomalie die just zu jenem Zeitpunkt…
    Ich muß ehrlich gestehen seither weiß ich wen ich wählen werde, einfach um ein Zeichen zu setzen.

    116
    1. gastleser sagt:

      Erinnert mich ein wenig an den Fall in Bad Godesberg im Jahr 2016, als ein 17jähriger brutal zusammen geschlagen wurde und eine Woche später an den Verletzungen starb.

      Aus dem Wikipedia-Artikel zum Verbrechen an Niklas P.:
      “Im August 2016 ergab ein medizinisches Gutachten, dass die Gefäße im Gehirn des Opfers „vorgeschädigt“ waren. Todesursache sei der Riss einer Ader im Gehirn infolge eines Schlags, der „im Normalfall keine schwerwiegenden Folgen gehabt hätte“, noch vor den Tritten gegen den am Boden Liegenden gewesen.”

      30
      1. Johannes sagt:

        Menschen mit Krankheit und erhöhtem Gesundheirtsrisiko scheinen Freiwild zu sein, könnte man glauben, folgt man gewissen Argumentationen.

  • Andi sagt:

    Jedes Wort wahr!
    Diesen Kommentar sollten sich alle Medienleute, Justizverantwortlichen und natürlich Politiker sorgfältig durchlesen.
    Vielleicht dämmert ihnen dann ja, was das “dumme” Stimmvolk so bewegt.

    98
  • GF 99 sagt:

    Wieder mal toll geschrieben Hr. Ortner. 👍👍👍

    84
  • Heast…… sagt:

    Wos mochen SOS Mitmensch? Wer ist SOS Mitmensch? A NULLERL oder?

    50
  • Verzagen….. sagt:

    Und ich möchte noch anmerken dazu, Kickl wird immer wie der „ Unmensch sondergleichen“ dargestellt? Warum ? Was funktioniert in Österreich mit unseren demokratisch aufgestellten Parteien nicht? Mich ärgert das so sehr, alle Linken sind demokratisch? „Gefasel“ Mitspracherecht für mich ist demokratisch „? Wo ist die Demokratie meine guten Linken? Impfpflicht? Herr Kickl hat das demokratische Recht in Österreich zu SEIN !!! Ich hab noch nie die FPÖ gewählt, jaaaaaa sowas gibt es auch wenn sich jemand FÜR den Herrn Kickl rechtfertigt. Und eines soll den Guten Politikern schon auch bewusst sein, ihr werdet es nicht mehr zur Vertrauensbasis der großen Bevölkerung schaffen, auch ICH werde jetzt FPÖ Wähler, denn die Zuwanderung erdrückt mich, guten Tag!

    147
    1
  • eisrose sagt:

    Mich wundert schon lange, was sich die Mehrheitsbevölkerung in Österreich alles gefallen lässt und sich dazu noch fast alle Medien auf blind, taub und stumm schalten.
    Eines muss halt auch gesagt werden: in einer Demokratie hat jedes Volk genau die Regierung, die es verdient!

    82
  • Alle anzeigen