Es war jener Moment, den sich viele österreichische Tennisfans herbeigesehnt haben. Nach 280 Tagen absolvierte Dominic Thiem wieder ein Tennismatch. Gegner war der auf Platz 228 liegenden Pedro Cachin. Der Argentinier behielt am Ende nach 81 Minuten mit 3:6,4:6 die Oberhand – auch weil Thiem sichtlich die Matchpraxis fehlte. Dennoch gibt es Grund zur Zuversicht, denn das Vertrauen in das Handgelenk ist wieder vorhanden.

In Ansätzen zeigte Österreichs Tennis-Ass Schläge wie in alten Zeiten. Diese zog er voll durch. Allerdings fehlte es ihm an Konstanz. Damit geht der Marbella-Trip für Dominic Thiem frühzeitig zu Ende. Sein nächster Turniereinsatz soll kommende Woche wieder zurück auf der ATP Tour erfolgen und zwar beim ATP-250-Turnier in Marrakesch.

Zu viele Eigenfehler von Thiem

Gleich beim dritten Punkt im ersten Game zeigte Thiem wieder Vertrauen in seine Schläge. Zum 15:30 bei Aufschlag Cachin setzte er schon seinen Paradeschlag, die krachende einhändige Rückhand entlang der Linie ein. Doch zu Beginn konnte Thiem weder im ersten noch im dritten Game je zwei Breakchancen nutzen, während er selbst sein erstes Aufschlag-Game mit einem Doppelfehler abgab. Der Argentinier führte daher schnell mit 3:0.

Thiem unterliefen in der Folge gegen die Nummer 228 der ATP-Rangliste zu viele Eigenfehler. Wie erwartet fehlten ihm nach seiner über neunmonatigen Verletzungs-Auszeit die Matchpraxis. Erst nach 30 Minuten und beim Stand von 0:5 gelang dem Lichtenwörther der erste Game-Gewinn und dieser kippte bei Thiem einen Schalter: Es folgte das erste Rebreak zu Null, ein Aufschlag-Spiel zu Null und bei 3:5 hatte Thiem zwei Chancen auf das zweite Break zum 4:5. Thiem konnte sie nicht nutzen und Cachin verwertete gleich seinen erste Satzball nach rund 40 Minuten mit 6:3.

Thiem konnte Schwung nicht mitnehmen

Thiem konnte den Schwung aus dem Finish des ersten Durchgangs nicht mitnehmen. Mit der ersten Breakchance des Südamerikaners musste er gleich wieder seinen Aufschlag zum 0:1 abgeben. Das frühe Break konnte Österreichs Nummer eins nicht mehr wettmachen. Vor den Augen seiner Box mit Coach Nicolas Massu, Physio Carlos Costa, Fitnesscoach Jez Green und Manager Galo Blanco sowie auch seiner Mutter Karin Thiem musste der 17-fache ATP-Turniersieger daher ohne Satzgewinn zum Sieg gratulieren.