Der Grund für die prekäre Lage liegt darin, dass Shanghai von der bisher größten Infektionswelle getroffen wird. Die kommunistische Partei Chinas (CCP) setzt seit Ausbruch der Pandemie im Jahr 2020 auf rigorose Lockdowns. Zuletzt wurden 20.000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet

Größter Hafen der Welt

Im Shanghaier Hafen wurden 2021 mehr als 47 Millionen Container umgeschlagen – mehr als an jedem anderen Ort der Welt. Nun werden bevorzugt Lebensmittel an den Terminals abgefertigt – um einen Lebensmittelengpass in der Stadt zu vermeiden. Für die Weltwirtschaft sagt Peter Sand, Chefanalyst des auf Schifffahrt spezialisierten Analysehauses Xeneta, der Weltwirtschaft im „Spiegel“ neue Störungen der globalen Lieferketten voraus.

Auswirkungen auf Europa und Amerika

Selbst dann, wenn der Lockdown bald enden würde, geht der Experte davon aus, dass nur wenige Schiffe in Amerika und Europa ankämen – und dann zu viele auf einmal. Somit wären auch in anderen Erdteilen die nächsten Frachterstaus vorprogrammiert. Wie stark die weltweiten Lieferketten durch die restriktive Null-Covid-Politik durcheinanderbringen kann, zeigte sich in den vergangenen Monaten, als die Häfen von Shenzen und Ningbo lahmgelegt wurden.

Schwerer Schlag für VW und Tesla

Damals steckten zehntausende Container fest. Es dauerte Wochen, bis die Staus in den Häfen wieder aufgelöst wurden. Die Störungen hatten Einfluss auf die Weltwirtschaft, die fehlende Ware sowie die steigenden Transportkosten heizten die Inflation an. Die Produktion in den Fabriken von VW oder Tesla wurde stark gedrosselt oder gar gestoppt. Shanghai gilt als der wichtigste Hafen Chinas, laut Analysten der spanischen Bank BBVA werden 20 Prozent der Exporte Chinas in diesem Hafen verschifft.

Rechnen Sie mit weiteren Verzögerungen der Lieferketten?