Sie bestimmten darüber, ob wir unsere Großeltern besuchen durften, oder ob wir uns zuhause einsperren mussten: Die täglichen Zahlen der Corona-Neuinfektionen. Seit März 2020 hat das Gesundheitsministerium mit Veröffentlichungen über den Verlauf der Corona-Pandemie informiert. Diese Veröffentlichungen werden nun eingestellt. Damit wird ab Juli nicht mehr bekannt sein, wie viele Menschen positiv auf das Coronavirus getestet werden und wie viele nach einer Infektion im Krankenhaus landen oder sterben.

Keine Auskünfte mehr über Todesfälle

Stattdessen will das Gesundheitsministerium künftig veröffentlichen, wie viele Menschen in den Krankenhäusern wegen einer schweren Atemwegs-Erkrankung behandelt werden. Die Detailarbeiten daran sind allerdings noch nicht abgeschlossen, wie das Gesundheitsministerium auf APA-Anfrage mitteilte. Ziel des sogenannten SARI-Dashboards sei es demnach, “einen Überblick hinsichtlich der Auslastung der Spitäler aufgrund von respiratorischen Virusinfektionen zu geben”.

Allerdings dürfte das neue Dashboard nur die Hospitalisierungen, nicht aber die Sterbefälle nach schweren Atemwegserkrankungen ausweisen. Todesfälle seien häufig eine Folge verschiedener Faktoren und würden daher “voraussichtlich” nicht veröffentlicht, heißt es im Gesundheitsministerium. Das Ministerium verweist diesbezüglich auch auf die im Zuge der Corona-Pandemie geführte Debatte darüber, ob die nach einer Infektion Verstorbenen “an oder mit Covid gestorben” seien. Im übrigen gebe die Statistik Austria einmal jährlich einen Überblick über die Entwicklung der Todesursachen.

Dieses Dashboard wird es nicht mehr gebenScreenshot: AGES

Grippe wird nur geschätzt

Die bisher veröffentlichten Datensätze des AGES-Dashboards sind noch bis 31. Juli zugänglich. Danach werden sie offline genommen. Keine Pläne gibt es, beispielsweise Influenza-Daten als Open Data zur Verfügung zu stellen. Das Gesundheitsministerium machte darauf aufmerksam, dass es sich bei der Grippe nicht um tatsächliche Fälle, sondern um eine Schätzung handelt.

Das Corona-Infektionsgeschehen bewegt sich derzeit auf sehr niedrigem Niveau. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Infektionen in einer Woche pro 100.000 Einwohner liegt um oder sogar unter 10.

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