Bürgermeister Markus Berktold aus der Gemeinde Seeg im Ostallgäu beteuerte vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth bis zuletzt seine Unschuld. Die Anklage warf ihm gemeinschaftlichen Betrug und Untreue in Millionenhöhe vor. In den Jahren 2020 bis 2022 soll der Rathauschef 2,1 Millionen Euro aus dem Pflegerettungsschirm in die eigene Tasche gewirtschaftet haben, um Finanzprobleme in seinen Privatfirmen zu überbrücken.

Ein Pflegedienstleiter soll ihm dabei behilflich gewesen sein. Die beiden ergaunerten das Geld mit Hilfe von Scheinrechnungen, was der Pflegedienstleiter in seinen Einvernahmen auch zugegeben hatte. Wegen des umfänglichen Geständnisses kam der Komplize des Bürgermeisters mit einer Haftstrafe von drei Jahren und elf Monaten davon.

Illegales Gewehr und Pistole bei Rathauschef sichergestellt

Neben der Verurteilung wegen Betrugs kam für den CSU-Politiker auch noch Untreue hinzu. Als Liquidator eines aufgelösten Vereins soll er 825.000 Euro auf sein Privatkonto überwiesen haben. Eine Zusatzstrafe wegen illegalen Waffenbesitzes fiel da kaum noch ins Gewicht. Bei Markus Berktold waren ein illegales Gewehr, eine Pistole und entsprechende Munition sichergestellt worden.

Der Bürgermeister hat Berufung gegen das Urteil angekündigt.