Dies Bilder vom Freitagabend lassen viele Österreicher den Kopf schütteln: Trotz extrem schnell steigender Infektionszahlen, trotz einer mehrfach bereits bestätigten Überlastung der Intensivstationen des AKH durch Corona-Patienten wurde am Ufer des Donaukanals aber auch auf vielen anderen Plätzen in der Wiener Innenstadt gebummelt und Party gefeiert. “Das sieht aus wie die Spring Break in Florida”, kritisierte ein Journalist auf Twitter. Und eine besorgte Mutter von drei schulpflichtigen Kindern sagte zum eXXpress: “Warum greift die Polizei nicht ein? Das kann doch jetzt, in dieser Phase niemand zulassen.”

Und auf Facebook und Twitter wird nach diesen Bildern schon über härtere Maßnahmen debattiert: Sollte eine einwöchige Ausgangssperre kommen – oder darf den jungen Menschen die Freiheit für Treffen nicht genommen werden?

Problematik wird sich in den nächsten Tagen zeigen

Viele Menschen, die am Weg von ihrem Arbeitsplatz nach Hause diese vielen Party-Szenen beobachtet haben, waren auch irritiert vom Nicht-Einschreiten der Exekutive. Lediglich ein Polizeifahrzeug fuhr in Wien langsam mit Lautsprecher-Durchsagen herum – alle sollten bitte den 2-Meter-Abstand einhalten. Die Problematik wird in den nächsten Tagen sichtbar sein: Viele dieser jungen Menschen könnten ihre Eltern infiziert haben, und bei dieser Altersgruppe (30 bis 50 Jahre) kommen schwere Krankheitsverläufe immer öfter vor.

Für die Mediziner und für das Pflegepersonal sind diese Bilder vom Donaukanal jedenfalls ein Albtraum. So sagte kürzlich eine Pflegedirektorin im eXXpress-Gespräch: “Die da draussen wissen doch gar nicht, was sich bei uns auf den Intensivstationen abspielt. Am liebsten wäre mir eine 24-Stunden-Direktübertragung des Geschehens bei uns auf die TV-Geräte. Dann wären alle sehr, sehr schnell etwas vorsichtiger.”

Sind Sie angesichts dieser Bilder für weitere Verschärfungen?