“Wir müssen auf die steigenden Zahlen reagieren, es kann so nicht weitergehen”, bestätigt ein Insider aus dem Kanzleramt die Befürchtungen des AKH-Mediziners, der vor zwei Tagen den eXXpress über die drohende Überlastung des Spitals informiert hat. In der aktuellen Pandemie-Situation sei das Ost-West-Gefälle besonders auffällig: Im Westen Österreichs sind die Zahlen rückläufig, in Wien, Niederösterreich und auch im Burgenland wäre die Situation aber problematisch.

Deshalb werde jetzt an folgenden Verschärfungen der Maßnahmen geplant:

Die Osterferien, die am Freitag, dem 26. März beginnen, sollen deutlich verlängert werden – vielleicht nur für die Oberstufen.

Zusätzlich sollen noch weitere Aufforderungen der Regierung zum Home Office folgen.

Die Gastronomie wird im Osten Österreichs auch noch nicht vor Ostern, also Ende März, öffnen können.

Eine Einigung der Koalitionspartner sei bis Montag “hoffentlich möglich”, hörte der eXXpress aus Regierungskreisen. Immerhin sei auch Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) gegen weitere Lockerungen zum jetzigen Zeitpunkt. Damit könnte Österreich ab Montag pandemiemäßig in eine West- und eine Ost-Region geteilt werden.

Bestätigung: Wien wird nicht abgeriegelt

Zu dem bereits in Umlauf befindlichen Gerücht, dass nach Wiener Neustadt jetzt auch bald Wien als “Corona-Hotspot” abgeriegelt werden könnte, kommt von einem Regierungs-Insider ein klares Dementi: “Nein, das ginge auch gar nicht. Wir haben bis zu 200.000 Einpendler nach Wien pro Tag, da können keine Straßensperren erreichtet werden.” Allerdings wenig Verständnis hätte man für die “sehr geringe Kontrolltätigkeit der Wiener Polizei”: So würden viele Plätze in der Wiener Innenstadt – wie etwa der Bereich zwischen Kunsthistorischem und Naturhistorischem Museum (“ZwideMu”) – Freiluft-Partyzonen ähneln. So sagte ein Augenzeuge dieser Events dem eXXpress: “Da wundert’s einen nicht, dass die Corona-Infektionen in dieser Altersgruppe rasch steigen. Die Polizei ist dort kaum zu sehen.”

Auch eine kleinere Lockerung sei schon demnächst möglich: Für die Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen sollen wieder mehr Besuche möglich sein.