Gleich mehrere Faktoren führen dazu, dass Experten nicht mehr ausschließen können, dass schon in diesem Winter ein europaweiter Blackout – also ein längerfristiger Stromausfall – droht. Unter anderem weil Deutschland die Abschaltung einer großen Menge an Atom- und Kohlekraftwerken bis Ende des Jahres plant und die Gasspeicher so schlecht gefüllt sind, wie schon lange nicht mehr. “Gerade für diese Lücke werden nun Gaskraftwerke gebraucht. Denn im Stromversorgungssystem muss immer genau so viel erzeugt werden, wie gerade verbraucht wird”, analysiert der renommierte Blackout-Experte Herbert Saurugg, der sich schon seit über 10 Jahren mit dem Thema beschäftigt, die Lage im eXXpress. “Kommt eine Kältewelle vor allem in Südwesteuropa, also auf der Iberischen Halbinsel und in Frankreich dazu, dann könnte es ziemlich brenzlig werden.”

So wirkt sich Corona auf die Versorgungssicherheit aus

Und auch die Corona-Pandemie kann sich unmittelbar auf die Stabilität auswirken. Dass aber durch den Lockdown der gestiegene Stromverbrauch in Privathaushalten einen Blackout anheizen könnte, glaubt der Experte weniger: “Dafür wird in den Betrieben weniger verbraucht. Massive Unterschiede sind daher nicht zu erwarten. Schlimmer wäre es, wenn viele Menschen zeitgleich erkranken und die Versorgungslogistik auseinanderbrechen würde.”