In Simmering, Favoriten und Meidling stieg die Sieben-Tages-Inzidenz erstmals in diesem Jahr auf über 400 an. Das bedeutet: Mehr als 400 von 100.000 Einwohnern wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Sofern sich daran in den kommenden sieben Tagen nichts ändert, müssen die drei großen Wiener Flächenbezirke als Hochinzidenzgebiete klassifiziert werden, wie ein Erlass des Gesundheitsministeriums festhält.

Ludwig: "Wir betrachten Wien nur gesamt."

In solchen Bezirken müssen die Landeshauptleute gemäß dem Erlass verschärfte Corona-Maßnahmen ergreifen. So sind etwa beim ihrem Verlassen negative Corona-Tests vorzulegen, und zwar so lange, bis die Inzidenz für zehn Tage wieder unter 200 gefallen ist. Von der Regelung betroffen sind in Niederösterreich etwa die Bezirke Neunkirchen und Wiener Neustadt (Stand und Land), aus denen man nur mit einem höchstens zwei Tage alten Antigen-Test oder einem höchstens drei Tage alten PCR-Test ausreisen darf.

Dergleichen soll es aber in Wien nicht geben. Bürgermeister Michael Ludwig gedenkt nämlich nicht, die drei Bezirke abzuriegeln, wie er im Gespräch mit “Heute” unterstreicht. Die Gratiszeitung hat auf die hohen Zahlen hingewiesen: “Die Bezirke in Wien sind so eng miteinander verbunden – das wäre sinnlos. Das geht in einem großen Flächenbundesland vielleicht, aber nicht hier, wo Menschen in einem Bezirk wohnen, im nächsten arbeiten und die Freizeit in einem weiteren verbringen. Die Bezirksgrenzen sind oft nur durch eine Straße getrennt. Wir betrachten Wien daher nur gesamt.”

Josefstadt und Wieden haben niedrigste Werte

Neben den drei Wiener Bezirken erreichen Scheibbs (NÖ/442), Braunau am Inn (OÖ/413) sowie Waidhofen (NÖ/401) derzeit bereits Inzidenzen über 400. Die Werte zweier burgenländischer Bezirke werden aktuell geprüft. In Wien haben die Bezirke Josefstadt und Wieden die niedrigsten Inzidenz-Zahlen. Stabil ist die Lage auch in Döbling, Währing, Innere Stadt, Hietzing, Alsergrund, Landstraße, Mariahilf und Neubau.