Laut der Warnung von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) wird auch Weihnachten 2022 in Hinblick auf Corona noch von Vorsicht geprägt sein. “Ich glaube, dass wir nächstes Weihnachten auch die älteren und kranken Menschen weiter schützen müssen”, sagte er. Ausweg aus der Krise sei nicht die Durchseuchung, sondern die Impfung. Die Impfpflicht soll wie geplant mit Februar kommen.

Allgemeiner Lockdown soll verhindert werden

Das “erste große Ziel” – neben der Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur – sei jetzt aber, einen allgemeinen Lockdown zu verhindern, wiederholte der Minister den bereits skizzierten Fahrplan. Bei der aktuellen Omikron-Variante gebe es zwei Strategien: “Das Containment, den Lockdown – am Beispiel Holland.” Und es gebe ein Beispiel – England -, “das es tatsächlich mehr oder weniger durchrauschen lässt”, so der Minister. “Wir gehen keinen von beiden Wegen.”

“Holland ist seit drei Wochen im Lockdown – das wäre ein Containment. Damit kann man das Problem in der jetzigen Phase der Pandemie verschieben. Und nicht einmal dort nützt der Lockdown jetzt so weit, dass die Zahlen komplett runter gehen. Das heißt, sobald der Lockdown aus ist, werden dort auch die Zahlen steigen.” Ziel in Österreich sei es, die Welle so abzuflachen, “so dass wir eben kein Problem bekommen mit der medizinischen Versorgung”.

Mückstein hält an Impfpflicht fest

Eine Durseuchung sieht Mückstein, anders als die oberste Gesundheitsbeamtin Katharina Reich,  nicht als Ausweg der Pandemie. “Wir wissen, dass bei der Impfung und bei der Genesung der Immunschutz mit der Zeit nachlässt. Das heißt, dass eine Durchseuchung jetzt nicht unmittelbar die Lösung sein kann.”

Außerdem verwies der Gesundheitsminister auf weitere Mutationen, vor der eine durchgemachte Infektion eventuell nicht schützt: “Wer schützt uns davor, dass wir im Herbst eine neue Variante bekommen, die im Endeffekt noch ansteckender ist oder noch schwerere Krankheitsverläufe macht?” Die Perspektive sei “eine hohe Gesamtimmunität in der Bevölkerung. Und das wichtigste Mittel dorthin ist die Impfung”, sagte Mückstein.

Die Impfpflicht sei daher eine mittelfristige Maßnahme auf diesem Weg. “Die Impfpflicht ist aus meiner Sicht eine wichtige Möglichkeit, wie wir mittelfristig aus der Krise kommen. Das ist die große Linie.” Einmal mehr betonte er, dass er am Startdatum für diese Maßnahme festhält: “Die Impfpflicht wird kommen ab Anfang Februar.” Daran werde auch die Ankündigung der ELGA GmbH vom Freitag nichts ändern, wonach eine technische Umsetzung der Erfassung der Ausnahmen im nationalen Impfregister erst frühestens ab April möglich ist.

Der Lockdown für Ungeimpfte wird laut Mückstein aber nicht automatisch mit Einführung der Impfpflicht enden. “Ein Lockdown kann verfassungsrechtlich nur begründet werden mit dem drohenden Zusammenbruch der medizinischen Versorgung. Solange diese Bedrohung real ist, wird der Lockdown für Ungeimpfte weitergehen”, meinte der Gesundheitsminister.

"Eine Maske wird auch 2025 noch schlau sein"

Fix ist für Mückstein, dass auch im kommenden Winter noch Vorsicht angebracht sein wird. “Der Test, bevor ich zur 80-jährigen Großmutter gehe, der wird auch noch sinnvoll sein”, betonte er. Gefragt, ob er es wie die Virologin Dorothee Van Laer für realistisch hält, dass man erst im Jahr 2024 die Maske nicht mehr brauchen werde, sagte Mückstein, das könne er “nicht prognostizieren”. “Aber es wird auch 2025 noch schlau sein, in der Infektionszeit ab Oktober, November, eine Maske aufzusetzen.” Denn man habe auch in diesem Winter erneut keine nennenswerte Influenzawelle gehabt. “Und die Masken schützen auch vor banalen grippalen Infekten – und nicht nur sehr gut gegen das Corona Virus”, so der Minister.