Die erstmals auf den Philippinen entdeckte P.3-Variante des Coronavirus ist nun auch in Großbritannien aufgetaucht. Der Stamm hat eine Reihe von besorgniserregenden Mutationen, die schon bei anderen Varianten aufgetreten sind.

Die P.3-Variante enthält jene Mutationen, die auch in der brasilianischen und südafrikanischen Version vorkommen, und die Mutationen im sogenannten Kent-Stamm. Aufgrund dieser Veränderungen ist das Virus leichter übertragbar.

Die Entdeckung des philippinischen Stammes bedeutet, dass in Großbritannien nun sechs Varianten untersucht werden. Die Behörde hat vier weitere Stämme als “bedenkliche Varianten” bezeichnet: den Kent-Stamm (B.1.1.7), eine aus Brasilien importierte Variante (P.1), die südafrikanische Variante (B.1.351) und eine weiterentwickelte Version des Kent-Stamms.

Neue Variante womöglich dem PCR-Test entschlüpft

In Frankreich war unterdessen eine Covid-Variante gesichtet worden, die den üblichen Tests möglicherweise vollständig entgeht. Acht Fälle der “bretonischen Variante” wurden in einem Krankenhaus in Lannion, einer Stadt in der nordwestlichen Region der Bretagne, entdeckt, allerdings erst durch eine DNA-Sequenzierung der Proben. Das französische Gesundheitsministerium teilte mit, dass die Patienten zwar mit dem Virus infiziert waren, die Ergebnisse des PCR-Tests jedoch negativ gewesen waren.

Es könnte das erste Mal sein, dass eine Variante an den Goldstandard-PCR-Tests vorbeigeschlüpft ist, die für die Verfolgung der Pandemie aber entscheidend sind. Wissenschaftler am Institut Pasteur, die diese neue Variante entdeckt haben, halte sie aber zurzeit für nicht übertragbarer oder tödlicher als das ursprüngliche Virus.

Wissenschaftler: Von neuen Varianten nicht "besessen" sein

Obwohl auf der ganzen Welt immer wieder neue Varianten auftauchen, haben führende Wissenschaftler davor gewarnt, von den mutierten Viren wie “besessen” zu sein. Alle großen Impfstoffhersteller sind zuversichtlich, dass ihre Impfungen gegen die neu auftretenden Stämme weiterhin wirksam sein werden.

Auch Forscher der Universität Oxford halten es für unwahrscheinlich, dass ein einzelner Stamm die Impfstoffe im nächsten Jahr signifikant schwächen wird. Wahrscheinlicher sei es, dass erst nach vielen Monaten oder sogar Jahren die aktuelle Impfstoffgeneration weniger wirksam sein wird. Darüber hinaus können Impfstoffe innerhalb weniger Wochen modifiziert werden. Die Aufsichtsbehörden der EU,  Großbritanniens und in den USA haben Gesetze erlassen, über die neue Impfstoffe im Schnellverfahren zugelassen werden können.