An der vom Zentrum für Kognitive Neurowissenschaften der Universität Salzburg durchgeführten Studie nahmen rund 4.000 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren teil. 51 Prozent der Befragten gaben an, Angst davor zu haben, dass „das Leben gar nicht mehr so wie vorher wird“, 45 Prozent haben Angst, ihre engsten Angehörigen an das Corona-Virus zu verlieren.

Eigene Einschätzungen stimmen nicht immer

Besonders belastend für die Jugend ist das Verbot, Freunde zu treffen, das Maskentragen und die Unmöglichkeit, zu verreisen. Die persönlichen Einschätzungen der Befragten waren aber nicht immer akkurat: 17 Prozent gaben an, seit Beginn der Pandemie nicht in der Schule gewesen zu sein, tatsächlich gab es aber phasenweise immer wieder Präsenzunterricht.
Studienleiter Manuel Schabus erklärt diese Diskrepanz gegenüber der APA so: Die Jugendlichen hätten die Studie als eine Art „Rundumschlag“ für ihre persönliche Einschätzung genutzt. Das „nie“ solle also als „praktisch nie“ gelesen werden. Auch das Risiko für Kinder und Jugendliche ihrer Altersgruppe, mit einem schweren Corona-Verlauf ins Krankenhaus zu kommen, ist deutlich geringer als von den Studienteilnehmern geschätzt.

Volksschüler wollen zurück in die Klasse

Während Volksschülern der Schulalltag mit seiner Routine am meisten fehlt, sehen die Oberstufenschüler die nahe Zukunft recht schwarz: 80 Prozent rechnen erst 2022 oder noch später mit einer Rückkehr zur Normalität, was immerhin auch rund 66 Prozent der Volksschüler angegeben haben.

SOS-Kinderdorf fordert Offensive zur psychischen Gesundheit von Jugendlichen

“Gerade bei jungen Menschen ist es wichtig, sofort zu reagieren, wenn sie therapeutische oder psychiatrische Unterstützung benötigen”, sagt Christoph Schneidergruber, Leiter des Ambulatoriums für Kinder- und Jugendpsychiatrie von SOS-Kinderdorf in Kärnten. In einer Aussendung zum Weltgesundheitstag am Mittwoch fordert der gemeinnützige Verein unter anderem einen Ausbau der niederschwelligen psychiatrischen Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche. Diese hätten schon vor Beginn der Coronakrise gefehlt, jetzt werde das Problem noch sichtbarer. Innovative Lösungen wie Therapie übers Telefon oder per Videochat werden gefordert, und von den Betroffenen auch gut angenommen, so Schneidergruber. (APA/red)