“Wir sind nervlich mittlerweile wirklich am Ende”, klagt die Salzburgerin Brankica B. gegenüber dem eXXpress ihr Leid. Seit Wochen klingelt Tag und Nacht das Handy ihres Mannes. Am anderen Ende der Leitung sind Personen, die einen Termin für einen Corona-Test vereinbaren wollen, weil bei Google fälschlicherweise seine Nummer mit der Einrichtung verknüpft ist – und wie so oft fühlt sich niemand deswegen zuständig.

Datenpanne bei Google

Zur Vorgeschichte: Die Gemeinde Eugendorf im Salzburger Flachgau hat in ihrer Mehrzweckhalle eine temporäre Test-Straße eingerichtet. Wer in der Suchmaschine Google nach einer Kontaktmöglichkeit sucht, bekommt eine Handy-Nummer präsentiert. Diese gehört aber nicht dem Roten Kreuz oder der Gemeinde, sondern dem Ehemann von Brankica B. Und diese Panne hat das Ehepaar kalt erwischt: Ende Juli sind sie noch nichtsahnend zu einem dreiwöchigen Urlaub nach Serbien aufgebrochen. In dieser Zeit haben sie das Handy auf Flugmodus gestellt. Als dann der Telefon-Terror begann, wurden alle Anrufe automatisch auf die Mobilbox umgeleitet und saftige Roaming-Gebühren wurden fällig. Eine Handy-Rechnung von mehr als 200 Euro flatterte ihnen anschließend ins Haus.

Niemand fühlt sich zuständig

Seit Wochen bereits versucht das Paar die Nummer aus Google löschen zu lassen – vergeblich. “Niemand fühlt sich zuständig”, klagt die Salzburgerin. “Es vergeht kein Tag, an dem nicht von morgens bis abends das Handy klingelt. Wir halten das nicht mehr aus.” Sie will deswegen jetzt einen Anwalt einschalten. “Wir haben das Rote Kreuz, die Gemeinde, das Land Salzburg und den Google Support kontaktiert – leider hat uns bislang niemand helfen können.” Ungeklärt ist auch, wie die Nummer überhaupt dort landen konnte.