Während man von Behörden in der Regel recht schnell telefonisch erfährt, dass man in Quarantäne muss, etwa weil man Kontakt mit einer infizierten Person hatte, dauert es dafür teilweise umso länger, bis man das auch schwarz auf weiß hat. Der Grund: Teilweise vergehen Wochen bis man den schriftlichen Absonderungsbescheid mit den detaillierten Auflagen der Behörden auch tatsächlich in den Händen hält. Vereinzelt sogar erst, wenn die Quarantäne längst aufgehoben ist.

Wirtschaftlicher Schaden

Das ist ärgerlich, etwa weil es so zu einer verzögerten Rückkehr in die Schule oder an den Arbeitsplatz kommen kann, was wirtschaftlich betrachtet einen enormen Schaden bedeutet. Vereinzelt ist sogar von Wartezeiten zwischen drei bis vier Wochen die Rede, wie der ORF berichtet. Mittlerweile wurde das zuständige Personal zwar aufgestockt, aber: „es ist wirklich eine hohe Zahl an Bescheiden, die jede Woche ausgestellt werden muss. Das geht bis zu 20.000 pro Woche. Da kann es einfach passieren, dass es zu Verzögerungen kommt“, erklärt Ursula Karnthaler vom Wiener Gesundheitsamt gegenüber „Wien heute“.

Die häusliche Quarantäne ist unangenehm aber unvermeidlich, wenn man Kontakt mit einem Infizierten hatte.APA/dpa/David Inderlied

Dass es hier mitunter zu gravierenden Mängeln kommt, beobachtet auch die Arbeiterkammer. “Das verursacht natürlich massive Unsicherheiten auf beiden Seiten”, sagte Sara Pöcheim von der Wiener Arbeiterkammer gegenüber dem ORF. Ihr Tipp: Mit dem Arbeitgeber in Kontakt bleiben und “zu sagen, ich habe den Quarantänebescheid nicht, aber selbstverständlich halte ich mich an die angeordnete Quarantäne.”