Was passiert beim Halving? Stellen Sie sich Bitcoin wie Gold vor. In der Erde gibt es nur eine begrenzte Menge an Gold. Irgendwann ist alles abgebaut und es kommt kein neues mehr dazu. Ähnlich ist es auch bei Bitcoin. Es gibt maximal 21 Millionen Bitcoins, die jemals existieren werden. Die Bitcoins sollen nämlich nicht auf einen Schlag ausgeschüttet werden – auch um eine Inflation zu verhindern. Aktuell sind etwa 19 Millionen davon im Umlauf.

Heißt konkret: Alle 210.000 Blöcke, also etwa alle vier Jahre, wird die Menge an neuen Bitcoins, die pro Block geschürft werden, halbiert. Der letzte Bitcoin wird voraussichtlich im Jahr 2140 gemint werden.

Experten erwarten einen Kursschub:

Doch was bedeutet das für Anleger? “Historische Daten zeigen, dass die vorherigen Halvings zu erheblichen Preissteigerungen beim Bitcoin geführt haben”, erklärt Bitpanda-Österreich-Chef Martin Beranek. “Viele Investoren betrachten das Halving daher als potenzielle Gelegenheit, von einem erwarteten Preisanstieg zu profitieren.” Allerdings warnt der Bitpanda-Chef auch vor überzogenen Erwartungen: “Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Markt von zahlreichen weiteren Faktoren beeinflusst wird, und das Halving allein keinen garantierten Preisanstieg bedeutet. Der Markt ist heute ein ganz anderer als bei den vorherigen Halvings und viele Dinge können sich unterschiedlich entwickeln. Grundsätzlich ist das Halving jedoch ein Ereignis, das die Menge an täglich neu geschaffenen Bitcoins reduziert und daher sicher einen preistreibenden Effekt hat.”

Doch warum ist das so? Ganz einfach: Durch die Halbierung werden weniger neue Bitcoins geschaffen. Angebot und Nachfrage regeln den Preis: Sinkt das Angebot, steigt die Nachfrage – und damit wahrscheinlich auch der Preis.

Bitpanda-Österreich-Chef Martin Beranek: “Das Halving hat unterschiedliche ökonomische Auswirkungen. Zum einen entsteht eine Verknappung des Angebots. Bei steigender Nachfrage am Markt führt das zu einem Anstieg des Preises. Das Einzige, was bislang historisch relativ ähnlich war, ist ein Kursanstieg in den Folgemonaten nach jedem Halving. So stieg der Bitcoin-Kurs beispielsweise beim letzten Halving um ca. das 8-fache an (von etwa 8.900 USD vor dem Halving 2020 auf über 64.000 USD im April 2021). Wenn man die Historie zumindest als einen Indikator für zukünftiges Geschehen heranzieht, ist es nicht unwahrscheinlich, dass wir dieses Mal einen ähnlichen Effekt sehen werden.“

Wie kann man von Halving profitieren?

Beranek empfiehlt Anleger direkt in Bitcoin zu investieren. “Man kann also bei führenden Krypto-Brokern schon ab einem Euro einsteigen. Man kann aber auch einen Sparplan anlegen und so regelmäßig und automatisiert in Bitcoin-Teile investieren. Auf diese Weise kann man von Kurssteigerungen profitieren.” Wer sich nicht direkt auf die Kryptowährung einlassen möchte, kann in ETFs oder Aktien von Blockchain-Unternehmen investieren.

Das Bitcoin-Halving könnte auch das Interesse von institutionellen Investoren weiter ankurbeln. Die Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs in den USA hat bereits viel Nachfrage nach der Kryptowährung geweckt. Das Halving verstärkt diesen Effekt und könnte institutionelle Anleger endgültig auf den Plan rufen. Bitpanda-Chef: “Bitcoin, und mit ihm der gesamte Krypto-Markt, rückt in die Mitte des etablierten Finanzsystems. Krypto ist erwachsen geworden und mittlerweile im klassischen Finanzmarkt etabliert.”

Dieser Artikel ist nur zur Information gedacht und stellt keine Anlageberatung dar. Investieren Sie niemals Geld, das Sie sich nicht leisten können zu verlieren.