Hinter diesem Einsatz steht offenbar der israelische Inlandsgeheimdienst “Shin Bet”. Es waren zehn Männer und Frauen der Polizei-Spezialeinheit “Yamam”, die in der Früh das Ibn Sina Spital in der Stadt Dschenin im Westjordanland betraten: Getarnt in weißen Kitteln als Ärzte, in blauen Kasacks als Pfleger, als Putzfrauen und Patinten mit Baby-Tragekorb im Arm. Unter ihrer Kleidung: Sturmgewehre, in Umhängetaschen die dazugehörige Munition und Schalldämpfer.

Ihr Auftrag war eindeutig: Sie sollten den Hamas-Kämpfer Mohammad Jalamna (27) unschädlich machen. Er galt als Kontaktmann zur Hamas-Führung im Ausland und war für die Lieferung von Waffen und Munition an die Terrororganisation im gesamten Westjordanland verantwortlich.

Jalamna wurde erschossen. Ebenso wie Mohammed und Basel Ghazawi, Mitglieder des Islamischen Jihads, die nach israelischen Angaben vor ihrer Tötung in zahlreiche Angriffe auf Soldaten und Zivilisten verwickelt waren.

Shitstorm gegen Israel wegen Geheimoperation

Nach der Veröffentlichung des Videos brach weltweit ein Shitstorm der Entrüstung aus. Die Vorgehensweise in einem Krankenhaus wurde von pro-palästinensischen Usern scharf verurteilt. Manche verstiegen sich gar dazu, von einem “Kriegsverbrechen” zu sprechen, da militärische und zivile Aspekte miteinander vermischt worden seien.

Israel dagegen verteidigte die spektakuläre Geheimaktion. Der getötete Jalamna habe geplant, “in unmittelbarer Zukunft einen Terroranschlag durchzuführen und nutzte das Krankenhaus als Versteck und wurde deshalb neutralisiert”, hieß, es. “Die israelischen Sicherheitskräfte werden auch weiterhin gegen jede Bedrohung vorgehen, die die Sicherheit von israelischen Zivilisten gefährden”, sagte ein Sprecher des Geheimdienstes.

Mitglied von Spezial-Kommando als Patient im Rollstuhl.