Während ein müder Abrechnungs-Film des linke Lagers über Sebastian Kurz, dessen Dreh auch noch vom ORF mit 305.000 Euro Gebühren-Geld mitgesponsert worden ist, eher wenig emotionalisiert, wird die Co-Produktion der österreichischen Pongo Film und der deutschen Opus-R zum echten Politik-Aufreger: Der nicht wirklich als Politiker grandios erfolgreiche Kurzzeit-Kanzler Christian Kern (SPÖ) ätzt jetzt öffentlich über die Doku, die Sebastian kurz ziemlich neutral darstellt – und erstmals am kommenden Mittwoch im Kino gezeigt wird.

Der frühere SPÖ-Chef verrät damit nicht wenig, dass er öffentlich so den Film über seinen früheren Konkurrenten kommentiert: “Ad Kurz-Film: meine kritische Meinung zu Kurz und Umfeld sind bekannt. Die habe ich wiederholt dargelegt. Auch gegenüber einem als bis dahin progressiv geltenden jungen Regisseur. Das wirkliche Problem damit hat die ÖVP. Da plant gerade jemand mit viel Ehrgeiz sein Comeback.”

Kann sich einen Kommentar zur neuen Kurz-Doku nicht verkneifen: Ex-Kanzler Christian Kern (SPÖ).

Interviewte Polit-Promis kritisieren "zu positives" Endprodukt

Zusätzlich zu Ex-Kanzler Christian Kern sind auch Ex-NEOS-Chef Matthias Strolz, NEOS-Abgeordnete Stephanie Krisper oder der Journalist Michael Nikbakhsh im Kurz-Film zu sehen. Sie meinen allerdings tatsächlich, sie seien “unter der Vortäuschung falscher Tatsachen” vor die Kamera gelockt worden. Das heißt: Das Endprodukt sei zu positiv für Sebastian Kurz …

Der Film über den ÖVP-Ex-Kanzler wird somit zum Politik-Aufreger des Spätsommers. Die Doku ist eine Co-Produktion der Deutschen Firma „Opus-R“ mit der österreichischen „Pongo Film“. Gemacht hat ihn Sascha Köllnreitner – er hatte auch Regie bei der Dokumentation “Mythos Kitzbühel” geführt. Produzent Michael Reisch weist die Vorwürfe, dass er von der ÖVP für den Film beauftragt wurde zurück. Auf oe24.TV stellt er klar: „Ich habe Kurz zuvor nicht persönlich gekannt und bin auch kein ÖVP-Mitglied.“

Verlor die Wahl gegen Sebastian Kurz: Ex-SPÖ-Chef Christian Kern

Kommt doch ein Comeback-Versuch?

Schon der Auftritt von Sebastian Kurz vor zwei Wochen bei einem offiziellen Festakt in Budapest bei Viktor Orban sorgte für viele Gerüchte: So fragten viele, warum nicht der amtierende Kanzler die Gelegenheit nutzte, um in Ungarn auch mit den Staatschefs aus Serbien und anderen Balkanstaaten zu sprechen.

Im Gespräch mit dem eXXpress dementierte Kurz allerdings bisher jeden Comeback-Wunsch: Er sei glücklich mit seiner jetzigen Aufgabe in der Privatwirtschaft.

In der ÖVP sprechen aber immer mehr Anhänger davon, dass der erfolgreiche junge Wahlkämpfer vor der kommenden Nationalratswahl die Partei wieder übernehmen sollte – und vermutlich wird diese Gruppe mit jeder Meinungsumfrage, die derzeit die ÖVP bei nur noch 22 oder 23 Prozent hat, etwas größer.