
Dämpfer für E-Mobilität? Neuer VW-Chef hält weiterhin an Verbrennern fest
Obwohl die EU 2035 alle neuen Benzin-, Diesel- und Hybridautos verbietet, sieht der neue VW-Chef Oliver Blume durchaus eine Zukunft für Verbrenner – jedoch nicht in Europa, sondern auf anderen Märkten. Andere Autohersteller sind ähnlicher Meinung.
Er ist erst seit wenigen Monaten weg: Ex-VW-Chef Herbert Diess. Und schon schlägt sein Nachfolger Oliver Blume neue Töne an. Blume erklärt jetzt überraschend, dass VW nicht mehr allein auf Batteriebetrieb setzen wolle. “Unsere Strategie ist, dass wir die Verbrenner vorerst im Markt lassen, weil sie in vielen Weltregionen sehr beliebt sind. Gleichzeitig steigern wir Interesse und Absatz der vollelektrischen Modelle”, so Blume im Interview mit der „Auto Motor & Sport“.
Im Gegensatz zu Herbert Diess, der Ende August 2022 als VW-Chef abtreten musste, war Blume schon immer ein Befürworter von sogenannten E-Fuels, sprich neuartigen Klima-Kraftstoffen, mit denen die CO2-Bilanz von Verbrennern verbessert wird. Von E-Fuels würden vor allem die Abermillionen Autos profitieren, die bereits auf den Straßen fahren.
Auch Verbrenner können zur CO2-Reduktion beitragen
„Ottomotoren können mit ihnen nahezu CO2-neutral betrieben werden. So können alle Fahrzeuge ihren Teil dazu beitragen, CO2 zu reduzieren – unabhängig von der Antriebsart. Zudem lassen sich E-Fuels als Wasserstoff-Derivat hervorragend mit fossilen Kraftstoffen mischen. Und jedes Prozent Beimischung ist ein Beitrag zum Klimaschutz”, so Blume zur „Auto Motor & Sport“.
Blume hat dabei weniger Massenmodelle im Blick, sondern zunächst eher die exklusiven Sportwagen von Porsche. Zudem dürfte sich am europäischen Modell-Portfolio wegen des Verbrenner-Verbots der EU ab 2035 nichts ändern.
Immer mehr Autohersteller zweifeln an E-Mobilität
Blume hat in Sachen Verbrenner weniger Europa als vielmehr die globalen Märkte im Fokus. Hier ist der VW-Boss nicht allein, was die Zweifel an der Machbarkeit einer reinen Elektro-Strategie angeht.
So hatte schon Stellantis-Chef Carlos Tavares mit Marken wie Peugeot, Fiat, Opel, Jeep und Chrysler betont, dass die E-Mobilität vor allem politisch forciert werde und die in sie gesetzten Hoffnungen einer realen Emissionsminderung nicht erfüllen werde. Auch Toyota macht keine Anstalten, auf seine erfolgreichen Hybridantriebe zu verzichten.
Kommentare
Für die breite Masse sind E-Autos so oder so nicht einsetzbar dafür bleiben einfach zu viele Fragen offen von der Finanzierung bis zur Energie Bereitstellung usw.
War vor Weihnachten in den NL.
Die Leihautofirmen haben praktisch zu 100% auf Elektro umgestellt, aber keine einzige Deutsche oder Eiropäosche Marke dabei gewesen.
Ich denke dass VW und Co nun auch “merken”, dass beim E-Auto die Marke weit weniger wichtig ist und die Technologie va der Chin. Hersteller gleichwertig, tw besser ist.
Was das mittelfrisgig für die EU Auto- und Zulieferindustrie bedeutet?
Genau das wovon die Grünen träumen.
Wo kommt der Strom her wenn alle am Abend das Auto anstecken?
Denkfehler, ihr werdet euch kein Auto mehr leisten können, es wird später kaum für Essen reichen, nur die wenigen sehr Reichen werden sich ein Luxusleben leisten können auf unser aller Kosten. Der Mittelstand wird durch die Deindustrialisierung dahingerafft. Wir werden ein Armenhaus, das noch dazu Flüchtlinge durchfüttern muss. Ich sehe sozialen Sprengstoff, wenn sich nicht grundlegend etwas ändert.
“Talk Spezial mit Prof. Fritz Indra: E-Auto – Grüner Heilsbringer oder politische Mogelpackung?”
Der Mann weiß, wovon er spricht.
Die Rekuperation durch Mild-Hybriede ist sinnvoll, das war es dann aber, abgesehen von Spezialfällen.
@Dr. H.S.: So sehe ich das auch. In Wien hatte ein gewisser Robert Straßer schon vor ca. 40 Jahren einen Ford Taunus in Wien von 15 auf 4 Liter Verbrauch im Stadtverkehr gebracht. Allein mit Rekuperation, ohne dramatische High-Tech, ohne große Akkus.
So viel elektrischer Strom ist vorläufig nicht verfügbar. In Deutschland werden manche Stromtankstellen mit Dieselgeneratoren betrieben. Absolut pervers. Und die reinen Batterieautos sind extrem teuer, haben extrem viele Schadstoffe in den Akkus und wenn die brennen, dann ist die Hölle los.
Für Batterieautos müsste erst eine neue Batterietechnologie entwickelt werden. Es ist ja auch ein Irrsinn in erster Linie Batterien spazierenzufahren. Das bei einem größeren Auto um gut eine Tonne mehr Gewicht ruiniert nebenbei auch die Fahrbahnen übermäßig.
Die “Verbrenner” werden auch in Europa weiterfahren, denn wo sollen Menschen, die in Wohnungen in dicht verbautem Gebiet wohnen, ihre E-Mobile anstecken? Und wo soll überhaupt der viele “grüne” Strom herkommen?
Das sind 2 der wichtigsten Fragen die ich mir auch immer stelle 👍👆👍
Genau diese Fragen stellte ich unseren Autoverkäufer, er wuste keine Antwort….
Kommt man schön langsam drauf, dass die E-Mobilität eine Sackgasse ist und lediglich dazu führt, dass Europa auch noch eine seiner letzten weltweit erfolgreichen Industrien vernichtet? Gerade von VW ist so eine Ansage bemerkenswert, denn VW unterliegt direktem staatlichen Einfluss (das Bundesland Niedersachsen ist Großaktionär) und hat ja deswegen auch gerade eine Grüne in den Aufsichtsrat gesetzt bekommen.
Die Herstellung der Batterien hinterfragt wohl keiner?
Eigentlich sollte der Staat und die Politik nicht diktieren, welchen Antrieb unserer Autos haben. Aber durch Corona und schon längere Zeit vorher durch den CO2Wahn hat die Einmischung des Staates (besonders auch der EU) in unsre Privatleben enorm zugenommen und nähert sich schon dem Niveau autoritärer Staaten wie zB China. Und wie wir aus den Erfahrungen mit der Kommandowirtschaft in Europa im vorigen Jahrhundert und auch jetzt wissen, kommt es da zu gigantischen Fehlplanungen und Ineffizienzen. Die E-Mobilität ist ist ein klassisches Beispiel dafür. Da wird politisch etwas gewollt (durch Förderungen und Verbote) was wirtschaftlich und sogar strategisch völlig unsinnig ist. Wenn sich jemand ein E-Auto kaufen will, soll er/sie es tun, aber bitte voll dafür zahlen. Und dass europäische Autofirmen jetzt drauf kommen, wo sie sich da hinein manövriert haben ist sowieso schon sehr spät. Wenn sie mich zwingen ein E-Auto zu kaufen, würde ich mir ein chinesisches Modell zulegen. Die sind preiswert und technisch ausgezeichnet. Und die europäische Autoindustrie mit den teuren und technisch sich nicht mehr am letzte Stand befindlichen Modellen wird über kurz oder lang verschwinden…
Ooops , wenn die »normative Kraft des Faktischen« zuschlägt.
des Normativen” (= verordnete, meist linke – auch linkische – Meldungen) bestenfalls zweite Geige.
Leider geht da viel Zeit verloren.
Zum Nachteil der potentiellen Kunden.