Das war so recht nach dem Geschmack der Besucher im überfüllten Gasthaus Öller in Schalding links der Donau, einem Stadtteil der bayerisch-österreichischen Grenzstadt Passau. Sahra Wagenknecht ließ zum Politischen Aschermittwoch in den südöstlichsten Zipfel der Republik bitten. Und erstaunlich viele kamen angesichts der Tatsache, dass Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nur drei Kilometer Luftlinie entfernt in der Dreiländerhalle zum angeblich größten Stammtisch der Welt geladen hatte.

Am Politischen Aschermittwoch in Niederbayern wird seit den Zeiten von Franz Josef Strauß heftig ausgeteilt. Wagenknecht fügte sich in ihrem roten Kostüm nahtlos in die Tradition ein, nahm sich vor allem Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock vor. Kostprobe:  „Unsere hochmoralische feministische Außenministerin hat jetzt plötzlich bei den saudischen Islamisten ihre feministische Freundschaft geschlossen. Bei Leuten, die Frauen steinigen, die Journalisten zersägen.“

Wagenknecht über Ampel: "Gefährlichste Regierung Europas"

Im Wirtshaus nannte Wagenknecht die Ampel-Regierung dann nicht mehr nur die „dümmste Regierung Europas“, sondern auch „die gefährlichste“. Die BSW-Chefin wetterte über die „Sieg-Prediger“ der Ampel-Koalition, die immer mehr Waffen in die Ukraine schicken wollen. Stattdessen will sie ein „Ehrenbataillon“ aus Anton Hofreiter (Grüne), Roderich Kiesewetter (CDU) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) in den Krieg schicken. Letztere nennt Wagenknecht „Marie-Agnes Strack-Rheinmetall“.

Die Grünen haben es Sahra Wagenknecht besonders angetan. “Wenn ich der Chef von einem großen Rüstungskonzern wäre, also bei den Grünen würde ich so richtig rein pulvern“, sagte sie. Ihre Partei werde solch „blutiges Geld“ nicht annehmen. Annalena Baerbock attestierte sie „Heuchelei“, wenn Deutschland Waffen an Saudi-Arabien verkaufe.

Sahra Wagenknecht im Gasthaus Öller in Schalding, etwas außerhalb von Passau.