Seit Beginn des Krieges geht in der Ukraine und Europa die Angst um, dass das Atomkraftwerk Saporischschja beschädigt werden könnte. Dieses Schreckensszenario könnte jetzt unmittelbar bevorstehen. Denn: Der Kachowka-Damm nahe Saporischschja ist gesprengt worden, weshalb sich nun eine gigantische Flut über weite Landstriche ergießt.

Die Wassermassen könnten die Stromkabel für die Pumpstation der Kühlsysteme des Atomkraftwerks überfluten. Das bringe enorme Risiken für die nukleare Sicherheit, heißt es von Experten. Mit anderen Worten: Eine Atomkatastrophe ist keineswegs auszuschließen. Zur Erinnerung: Auch das japanische Atomkraftwerk Fukushima wurde im Jahr 2011 unter anderem von Flutwellen beschädigt, worauf große Mengen an radioaktivem Material freigesetzt wurden.

Der 30 Meter hohe und mehr als drei Kilometer breite Kachowka-Damm wurde 1956 gebaut und befindet sich unter russischer Kontrolle. Das Reservoir versorgt die von Russland im Jahr 2014 annektierte Halbinsel Krim mit Wasser, ebenso das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja.

Das AKW Saporischschja im Süden der Ukraine ist das größte in Europa. Russland hatte es kurz nach Beginn des Krieges eingenommen und hält es seitdem besetzt. Moskau und Kiew beschuldigen sich immer wieder gegenseitig, für Angriffe um und auf das Atomkraftwerk verantwortlich zu sein.

Das AKW Saporischschja ist von russischen Truppen besetzt
Droht im AKW Saporischschja die Nuklearkatastrophe?